Wie alt werden Marienkäfer? So lange leben sie
Der Marienkäfer ist im Garten ein wichtiger Nützling. Finden sie ein geeignetes Lebensumfeld vor, wirkt sich das positiv auf die Lebensdauer aus, denn die Käfer können mehrere Jahre alt werden.
Auf den Punkt gebracht
- häufig überleben Marienkäfer nur einen Winter
- durchschnittlich leben sie drei Jahre
- maximale Lebensdauer von elf Jahren
- Punktanzahl gibt keinen Aufschluss auf das Alter
- vorwiegend sterben die Käfer im Winter während der Winterruhe
Inhaltsverzeichnis
Durchschnittliche Lebenserwartung
Wie alt die Marienkäfer (Coccinellidae) werden können, ist von vielen Faktoren abhängig. Theoretisch können die Käfer bis zu elf Jahre alt werden. Allerdings erreichen nur wenige dieser Glückskäfer dieses Alter.
Häufig überleben die Käfer nicht das erste Lebensjahr. Durchschnittlich werden die Marienkäfer bis zu drei Jahre alt. Bisher gibt es jedoch wenig Beobachtungen dazu, wie viele der Käfer welches Alter erreichen. Unter guten Bedingungen, wie einem geschützten Beobachtungsraum, ist das Lebensmaximum problemlos erreichbar.
Hinweis: Die Lebenserwartung kann bei Marienkäfern erhöht werden, wenn sie geeignete Quartiere zum Überwintern haben. Wer im Herbst abgeblühte Sträucher nicht schneidet, bietet den Insekten viele Rückzugsmöglichkeiten über den Winter.
Nahrung
Auf die Lebenserwartung von Marienkäfern wirkt sich die Nahrung ebenfalls aus. Ein Grund, warum die Käfer geschätzte Nützlinge im Garten sind, ist ihr fast endloser Hunger auf Blattläuse. Vor allem die Marienkäferlarven fressen große Mengen an Schädlingen.
Weitere Nahrungsquellen von Marienkäfern:
- Schildläuse
- Spinnmilben
- Wanzen
- Fransenflügler
- gelegentlich verschiedene Pilze
- gelegentlich pflanzliche Nahrung wie Pollen
Um den Käfern im Garten einen optimalen Lebensraum zu bieten und dadurch die Chance auf ein langes Leben zu geben, müssen Sie nicht bewusst Nahrungsquellen zur Verfügung stellen. Oft ist es ausreichend im Garten einige unberührte Ecken zu haben, wo sich die Natur entfalten kann. In der Regel befinden sich auf Pflanzen wie der Schafgarbe (Achillea millefolium) oder der Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) Blattläuse, die eine Nahrungsquelle für die Käfer sind.
Fressfeinde
Die Lebensdauer der Käfer wird meist aufgrund von Fressfeinden deutlich verkürzt. Obwohl der Käfer durch seine Warnfarbe Fressfeinde abwehren kann und auch ein Wehrsekret ausstößt, das unangenehm riecht, schützt dies die Insekten nicht immer.
Zu den wichtigsten Feinden gehören:
- Vögel
- Eidechsen
- Spinnen
- Frösche
- Spitzmäuse
Es gibt zudem Insekten, die sich von Marienkäfern ernähren. Dazu gehört die Marienkäfer-Brackwespe (Dinocampus coccinellae), deren Larven sich parasitär von Marienkäfern ernähren.
Hohe Sterberate
Die wenigsten Käfer überleben in der Natur mehr als einen Winter. Die höchste Mortalitätsrate haben die Käfer im Winter. Die Käfer sind anfällig für unterschiedliche Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze. Aus diesem Grund überleben nur wenige Käfer den Winter.
Hinzu kommt das Problem der Störung der Winterruhe. Dies passiert, wenn die Käfer versehentlich ins Warme getragen werden und sie aus der Winterruhe aufwachen. Oft sorgt die Natur selbst für eine hohe Mortalitätsrate bei den Käfern. Kurzzeitige Wärmeperioden im Frühjahr mit anschließendem Frost oder Schnee haben einen ähnlichen Effekt. Die Käfer wachen auf, benötigen sehr viel Energie, und sobald es wieder kalt wird, gehen sie erneut in die Winterruhe. Oft fehlt ihnen dann die Energie erneut wieder aus der Winterruhe aufzuwachen.
Unser Tipp: Bringen Sie versehentlich einen Käfer mit ins Haus, setzen Sie ihn unverzüglich wieder im Freien aus. Legen sie den Käfer an einem geschützten Ort, wie in einem Holzstapel oder unter einem Laubhaufen, ab.
Erfahren Sie mehr zu Marienkäfern
Häufig gestellte Fragen
Nein, Sie müssen im Garten den Käfern keine eigenen Nisthilfen stellen. Es reicht, wenn Sie Sträucher und abgeblühte Pflanzen erst im späten Frühjahr vor dem Austrieb schneiden und dann erst das Laub im Garten wegräumen. In Baumhöhlen oder in hohem Gras überwintern die Käfer ebenfalls gerne.
Ab einer Temperatur von 8°C fangen die Körperfunktionen bei Marienkäfern wieder an zu arbeiten. Wer daher versehentlich einen Käfer ins Haus mitnimmt und ihn rasch wieder hinaus bringt, kann diesen Prozess stoppen, ohne dass die Käfer große Ressourcen verschwenden müssen.
Manchmal passiert es, dass sich die Käfer Wohnhäuser als Überwinterungsquartiere aussuchen. Spalten bei Türen oder Fenstern sind Orte, wo viele Käfer zu finden sind. Stören die Käfer an dem Platz, sammeln Sie sie vorsichtig ab und suchen ein trockenes und geschütztes Quartier für die Insekten im Freien.
Früher glaubte man, dass anhand der Anzahl der Punkte das Lebensalter der Marienkäfer ablesbar wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn die Punkte bleiben den erwachsenen Käfern erhalten.