8 algenfressende Fische für den Teich | Algenfresser
Algen sind in Teichen nicht nur ein Ärgernis, sondern können in Massen für die Teichbewohner auch gefährlich werden. Sogenannte „Algenfresser“ können diesen Problemen entgegenwirken. Wir stellen 8 algenfressende Fische näher vor.
Auf den Punkt gebracht
- nur wenige Fischarten geeignet
- passende Art von der Teichgröße abhängig
- kaum ein Fisch reiner Algenfresser
- Fische zur Algenbekämpfung meist nicht besonders effektiv
Inhaltsverzeichnis
Goldelritze
Die Goldelritze (Pimephales promelas) ist ein Schwarmfisch, deshalb sollten im Gartenteich immer mehrere Exemplare dieses Algenfressers leben. Sie mag eine leichte Strömung, welche gut mit einem Bachlauf realisiert werden kann.
- Merkmale: rosa oder rötlich gefärbt, manchmal auch gelblich, schlanke Körperform mit verdickter Kopfpartie beim Männchen, wird bis zu 5 Jahre alt
- Größe: bis 8 cm
- Herkunft: Nordamerika
- Nahrung: Kleinstlebewesen, Algen, Insekten- und Fischlarven, mitunter auch Jungfische, Futter für Teichfische
- Fortpflanzung: findet in seichten Teichbereichen statt, Höhlenbrüter, Laich wird bewacht
- Haltung: Oberflächenfisch, daher vor Räubern gut schützen, Teichgröße ab 1 m², Fisch ist winterfest, Wasser darf nicht durchfrieren
Hinweis: Wenn die Fische sich fortpflanzen, sind sie nicht mehr so langlebig. Sie erreichen dann nur noch ein Höchstalter von 2 Jahren.
Graskarpfen
Der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) eignet sich zwar nur für große Teiche, dafür frisst er ausschließlich Grünzeug, unter anderem Pflanzen und eben Algen. Es ist wichtig, ihn zuzufüttern, zum Beispiel mit frischem Grasschnitt.
- Merkmale: länglicher Körperbau mit rundlichem Bauch, silbrige Färbung, stumpfes Maul, bis zu 8 Jahre Lebenserwartung
- Größe: bis 120 cm und 40 kg
- Herkunft: Asien
- Nahrung: Pflanzenfresser, pflanzliches Flockenfutter
- Fortpflanzung: ab 20 Grad vermehrt sich der Karpfen
- Haltung: Wasserfläche muss sehr groß sein, pro Tier etwa 20 m², winterfest solange der Gartenteich nicht komplett zufriert
Gründling
Wie der Name erahnen lässt, lebt der Gründling (Gobio gobio) in den Bodenregionen eines Gewässers. Dort sucht er auch nach Nahrung. Ist der Bodengrund zu lehmig, kann sich das Wasser durch das Gründeln des Fisches eintrüben.
- Merkmale: unscheinbare graue bis grünliche Färbung, mitunter auch bläulich, auffällige dunkle, fast runde Flecken an der Körperseite, langgestreckte Form
- Größe: bis 15 cm
- Herkunft: einheimisch
- Nahrung: Kleinstlebewesen, Algen, Wasserpflanzen, Flockenfutter
- Fortpflanzung: zwischen Mai und Juni, Wassertemperatur ist ausschlaggebend, Laich sinkt zu Boden, Fischlarven schlüpfen nach bis zu 30 Tagen, Wachstum ist schnell
- Haltung: Schwarmfisch, immer zu mehreren pflegen, Wasser sehr sauber halten, Strömung sinnvoll, sandiger bis kiesiger Bodengrund, der Fisch gründelt, Mindestgröße des Teiches liegt bei 3000 Liter
Moderlieschen
Moderlieschen (Leucaspius delineatus) lassen sich leicht mit anderen Teichbewohnern vergesellschaften, weil sie absolut friedlich sind. Da sich die kleinen, algenfressenden Fische gern verstecken, sind sie in größeren Teichen jedoch selten zu sehen.
- Merkmale: Schwarmfisch, Färbung eher unscheinbar grau bis silbern, teilweise etwas bläulich oder rosafarben
- Größe: bis 9 cm
- Herkunft: einheimisch
- Nahrung: guter Algenfresser, außerdem weiche Wasserpflanzen, Kleinstlebewesen, Trockenfutter
- Fortpflanzung: ab April oder ab 18 Grad, Männchen bewacht die Eier, bis sie nach etwa 10 Tagen schlüpfen
- Haltung: Teichgröße ab 2000 Liter, winterfest wenn das Gewässer nicht durchfrieren kann, bevorzugt viele Wasserpflanzen als Versteck, sauberes Wasser, eher kühlere Temperaturen
Hinweis: Der Laich wird zuweilen von Wasservögeln weitergetragen, so kann das Moderlieschen auch in Teichen erscheinen, in denen es nicht eingesetzt wurde.
Nase
Die Nase (Chondrostoma nasus) gehört zu den Fischen, die in freier Wildbahn selten geworden sind. Für den eigenen Gartenteich sollten in jedem Fall nur Tiere aus dem Fachhandel in Frage kommen, die Entnahme aus Naturteichen ist grundsätzlich verboten.
- Merkmale: Körperbau eher rundlich, Grundfärbung silbrig, graugrün oder bläulich, Flossen rötlich, orange oder rosa bis violett
- Größe: bis zu 40 cm, meist aber kleiner
- Herkunft: einheimisch
- Nahrung: guter Algenfresser, ansonsten auch Kleinstlebewesen
- Fortpflanzung: im Frühjahr, spezielles Laichverhalten, im Gartenteich kaum zu realisieren
- Haltung: im Schwarm halten, sehr sauberes Wasser, Strömung von Vorteil, Teich nicht zu klein
Rotfeder
Die Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus) sieht nur dann sehr attraktiv im Gartenteich aus, wenn das Wasser klar ist. Ansonsten bleiben die Farben dieses algenfressenden Fisches blass.
- Merkmale: Körper braun oder graugrün, Flossen, mit Ausnahme der Brustflossen kräftig rot oder rotbraun, Form etwas hochrückig, Lebenserwartung bis 20 Jahre
- Größe: bis 40 cm, meist kleiner bleibend
- Herkunft: einheimisch
- Nahrung: Wasserpflanzen, Algen, Kleinstlebewesen
- Fortpflanzung: nur bei sehr sauberem Wasser, im Frühjahr, Larven schlüpfen nach bis zu 10 Tagen
- Haltung: Schwarmfisch, gute Filterung, eventuell mit Strömung, widerstandsfähige Teichpflanzen einsetzen
Silberkarpfen
Als Algenfresser kommt der Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix) nur in großen Teichen in Frage. Als Schwarmfisch benötigt er außerdem mehrere Artgenossen, um zufrieden zu sein.
- Merkmale: silberne Grundfärbung mit dunklen Flossen, Augen unterhalb der Körpermitte
- Größe: bis 100 cm
- Herkunft: Asien
- Nahrung: Pflanzen und Algen, mit Grasschnitt zufüttern
- Fortpflanzung: im Gartenteich nicht möglich
- Haltung: nur in sehr großen Teichen ab 10.000 Litern Wasser, winterfest, wenn der Teich nicht komplett zufriert
Wimpelkarpfen
Auch dieser algenfressende Fisch ist eher für größere Teiche geeignet. Der Wimpelkarpfen (Myxocyprinus asiaticus) kann bis zu 25 Jahre alt werden.
- Merkmale: sehr hochrückig, flacher Bauch, schwarz-weiß-gestreift, Schwarmfisch
- Größe: bis 50 cm
- Herkunft: China
- Nahrung: Pflanzen und Algen
- Fortpflanzung: im Gartenteich nicht möglich
- Haltung: Teichgröße nicht zu klein, Bodengrund möglichst kiesig, Fisch gründelt, winterfest, Teich darf nicht komplett durchfrieren
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Häufig gestellte Fragen
Ja, sogar oft bessere als Fische. Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Schneckenarten oder Muscheln. Diese filtern im Gegensatz zu Fischen auch Schwebealgen aus dem Wasser.
Wenn die Grundvoraussetzungen für die Haltung der jeweiligen Art gegeben sind, sind die meisten Fische sehr pflegeleicht. Eventuell müssen sie vor Räubern (Reiher, Katzen) geschützt werden. Außerdem kann es sinnvoll sein, wenn der Teich wenig bepflanzt ist, zuzufüttern.
Dazu gehören zwei wichtige Aspekte. Zum einen darf der Teich nicht zu viel Sonne bekommen und zum anderen dürfen nicht zu viele Nährstoffe in den Teich gelangen. Außerdem ist es wichtig, möglichst viele Pflanzen in und um den Teich herum zu pflanzen. Sie beschatten nicht nur das Wasser, sie entziehen dem Teich auch viele Nährstoffe.
Das ist dann möglich, wenn folgende Punkte beachtet werden: Die Fische sollten in etwa gleich groß sein, damit keine Art die andere auffrisst. Der Teich muss groß genug für alle Fische sein. Es ist zudem sinnvoller Fischarten zusammen zu pflegen, die in unterschiedlichen Bereichen des Teiches zu Hause sind. Zum Beispiel Oberflächenfische und solche, die eher am Teichgrund leben.