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Amaryllis: darf man die Blätter abschneiden?

Darf man Blätter der Amaryllis abschneiden?

Die Amaryllis ist eine beliebte Zimmerpflanze. In der tristen Jahreszeit verzaubert sie mit ihren imposanten Blütenstielen. Die Blätter der Amaryllis haben dabei eine wichtige Funktion, deshalb dürfen Sie sie nicht zu früh abschneiden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • nach Blüte lediglich Blütenstängel und verwelkte Blätter entfernen
  • grüne Laubblätter treiben nach Blüte aus
  • sind wichtig für kommende Blütenbildung
  • Pflanze zieht Blätter selbst ein
  • bester Zeitpunkt zur Entfernung dafür September/Oktober

Blätter nicht abschneiden

Möchten Sie die Amaryllis, auch als Ritterstern (Hippeastrum) bekannt, nach der Blüte weiterkultivieren, dürfen Sie lediglich den verblühten Blütenstiel und bereits welke Blätter abschneiden. Denn die Amaryllis legt, im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, jetzt keine Ruhepause ein, sondern beginnt mit einer Wachstumsphase, in der die Blätter für die Pflanze besonders wichtig sind. Sie sollten daher wissen, dass der Ritterstern drei verschiedene Vegetationsphasen mit unterschiedlichen Ansprüchen hat:

WachstumsphaseRuhephaseBlühphase
Zeitpunktvon März/April bis Juli/Anfang AugustEnde August bis Ende NovemberDezember bis Februar
Standortabsonnig bis halbschattig, ab Mai auch im Freienkühl: Garten oder Kellerhell und warm: Fensterbank oder Wintergarten
Temperaturzwischen 24 und 26 Gradbis 16 Gradzwischen 16 (nachts) und 20 Grad (tagsüber)
Amaryllis (Ritterstern) mit Blüte

Hinweis: Rittersterne können eine Wuchshöhe von 70 bis 100 cm erreichen. Die grundständigen Blätter sind grün. lang und riemenartig. Der Durchmesser der Blüten kann bis 30 cm betragen.

Grüne Blätter bleiben

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, bei denen die langen Blätter nach der Blühphase absterben, treiben sie beim Ritterstern erst nach der Blüte vermehrt aus. Zu diesem Zeitpunkt dürfen Sie, wie auch bei allen anderen Zwiebelgewächsen, das grüne Laub nicht einfach abschneiden, da von den Blättern die kommende Blüte der Amaryllis abhängt. Die Blätter unterstützen im Innern der Zwiebel die neue Blütenbildung, denn sie versorgen dabei die Knospe mit wertvollen Nährstoffen. Entfernen Sie sie vorzeitig, entfällt die neue Blüte. Nur vorzeitig verwelkte Blätter sollten Sie ausputzen. Von März bis Juli ist daher die gewohnte Pflege der Amaryllis notwendig, damit die Blätter nicht welken. Dazu gehören:

  • regelmäßige Wasserversorgung
  • Staunässe vermeiden
  • zum Herbst hin Wassergaben langsam reduzieren
  • Düngung alle 14 Tage
  • Verwendung von Flüssigdünger für Blühpflanzen
  • dadurch gute Entwicklung der Blattmasse

Blätter ziehen ein

Ende Juli/Anfang August beginnt die Ruhephase bei der Pflanze. Erstes Anzeichen für die beginnende Ruhepause ist das Einziehen der grünen Laubblätter. So werden die während des Sommers in den Blättern gespeicherten Nährstoffe nun in die Zwiebel eingelagert. Damit der Ritterstern seine Blätter problemlos einziehen kann, ist Folgendes zu beachten:

  • ab Ende Juli in größeren Abständen nur noch kleine Wassergaben
  • ab Ende August nicht mehr gießen und düngen
Zwiebel der Amaryllis

Die Pflanze tritt nun in eine Ruhepause von mindestens fünf Wochen ein. Die Blätter werden gelb und fallen meist von allein nach und nach ab. In den darauffolgenden Monaten, also September/Oktober, können Sie die noch an der Pflanze verbliebenen welken Laubblätter getrost entfernen. Sie lassen sich dann meist leicht abziehen. Bei Bedarf können Sie auch zur Schere greifen und die letzten Blätter der Amaryllis einfach abschneiden. Doch Vorsicht: Die Zwiebel sollten Sie dabei unter keinen Umständen verletzen.

Hinweis: Beim Entfernen der Blätter ist das Tragen von Handschuhen angebracht, da es beim Kontakt mit den Pflanzenteilen zu Hautreizungen kommen kann. Das Laub sollten Sie anschließend im Restmüll entsorgen.

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Häufig gestellte Fragen

Ist die Amaryllis eine ein- oder mehrjährige Zimmerpflanze?

Nicht wie so oft üblich, muss das Amaryllisgewächs (Amaryllidaceae) gleich nach der Blüte entsorgt werden. Bei einer richtigen Weiterkultur kann die Pflanze über mehrere Jahre erneut Blüten hervorbringen. Diese erscheinen dann in den Monaten Dezember bis Februar. Mit viel Glück kann die Amaryllis auch im Frühsommer nochmals blühen. Das kommt aber recht selten vor.

Ist die Amaryllis in ihren Pflanzenteilen giftig?

Sämtliche Pflanzenteile sind giftig. Sie enthalten toxische Alkaloide. Besonders in der Zwiebel ist ein hoher Gehalt an Lycorin vorhanden. Bei Verwechslungen dieser mit normalen Küchenzwiebeln kann es zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen. Dazu gehören unter anderem Erbrechen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Schwindel und starkes Herzrasen. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann bei Kindern und Haustieren lebensbedrohlich sein.

Muss ich den Ritterstern einmal im Jahr umtopfen?

Sie können die Zwiebel kann zwei Monate vor erneutem Blühbeginn umtopfen. Dabei sollte der neue Topf lediglich so groß sein, dass zwischen Zwiebel und Topfrand noch fünf Zentimeter Platz sind. Wählen Sie ein humusreiches und gut durchlässiges Substrat. Als Drainageschicht eignet sich besonders gut Tongranulat. Mitunter reicht es auch nur, die oberste Erdschicht zu entfernen und durch frisches Substrat zu ersetzen. Der Topf wird dann bis zum Austreiben kühl und dunkel gestellt.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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