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Kleine braune Würmer in der Wohnung: was tun?

Kleine braune Würmer in der Wohnung: was tun? | Mehlwürmer

Sie haben kleine braune Würmer in Ihrer Wohnung gefunden? Bei diesen handelt es sich um die Larven verschiedenster Arten. Wie Sie diese wieder loswerden, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Larven werden eingesammelt und ausgesetzt
  • Nahrungsquellen entsorgen
  • Einkäufe geruchsdicht verschließen
  • Zugänge verschließen
  • befallene Stellen gründlich reinigen

Larven einsammeln

Eine der besten Methoden, um kleine braune Würmer egal welcher Art in Ihrer Wohnung schonend zu beseitigen, ist das Einsammeln. Sie müssen sie nicht töten. Ziehen Sie sich einfach Handschuhe an und sammeln sie die Larven ein. Dafür können Sie ebenfalls eine Kehrschaufel verwenden. Danach werden die Würmer einfach auf eine Wiese oder in den Wald gebracht. Sie stellen eine Nahrungsquelle für allerlei Tiere wie Vögel oder Mäuse dar und manche von ihnen helfen bei der Zersetzung von Aas oder pflanzlichen Abfällen. Die adulten Tiere sollten Sie ebenfalls einsammeln und aussetzen. In den weiteren Abschnitten erfahren Sie geeignete Bekämpfungsmaßnahmen der am häufigsten in der Wohnung vorkommenden Würmer.

Speckkäferlarven

Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius)
Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius)

Kleine braune Würmer der Speckkäfer (Dermestidae) gehören zu den gefährlichsten Schädlingen innerhalb von Gebäuden und Wohnungen.

Sie sind leicht an den folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • hellbraun gefärbt
  • 5 bis 15 mm lang
  • fülligere Mitte
  • komplett mit Pfeilhaaren bedeckt
  • schnell

Die Larven der Speckkäfer sind aufgrund ihres Fressverhaltens nicht zu unterschätzen. Ihre Nahrungsquellen umfassen die folgenden, wodurch sie häufig in Küchen, Bädern und Wohnräumen vorkommen:

  • Haare
  • Hautschuppen
  • Aas
  • Tierfutter
  • Trockenfisch
  • Fleisch
  • Käse
  • tote Insekten

Entsorgen Sie unbedingt befallene Lebensmittel. Neu erworbene werden gründlich eingepackt, damit die Käfer sich nicht ansiedeln. Weiterhin sollten Sie die Larven schonend entfernen und aussetzen. Danach sollten Sie die folgenden Punkte beachten, um Eier, Puppen und Kot der Insekten zu entfernen und eine Neuansiedlung zu verhindern:

  • Wohnräume saugen
  • Ecken und Spalten nicht vergessen
  • Schränke ebenfalls aussaugen
  • Böden wischen
  • Schränke gründlich auswischen (z.B. mit Essigreiniger)
  • befallene Textilien waschen (min. 60°C)
  • Zugänge verschließen (z.B. Fugen, Fußleisten, feine Mauerrisse)

Tipp: Nutzen Sie Fressfeinde wie Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) oder Lagerpiraten (Xylocoris flavipes) zur Bekämpfung.

Klassiker: Mehlwürmer

Käferlarven - Mehlwurm

Mehlwürmer. Als kleine braune Würmer sind sie ein häufiger Anblick in Wohnungen. Wie der Name schon vermuten lässt, halten sich die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) in Mehl und anderen trockenen Lebensmitteln auf.

Die typischen Ursachen einer Ansiedlung von Mehlwürmern sind die folgenden:

  • offen stehende Lebensmittel
  • werden eingeschleppt
  • gelangen über Vogelnester in Wohnräume

Mehlwürmer sind kein Hinweis auf eine schmutzige Wohnung. Der häufigste Grund ist die versehentliche Einschleppung über Nahrungsmittel. Die durchgehend weißen bis hellbraunen Maden, deren einzelne Segmente deutlich sichtbar sind, haben eine Körperlänge von 20 bis 30 Millimeter.

Ein Befall ist nicht nur an den Maden selbst erkennbar:

  • verklumpte Nahrungsmittel
  • muffiger Geruch
  • Nahrungsmittel ziehen Fäden

Befallene Futterquellen werden sofort entsorgt und die Maden mit ihnen. Verschließen Sie den Müllbeutel so gut wie möglich. Anschließend reinigen Sie alle befallenen Stellen, Ihre Küche und Vorratskammer.

Besonders gut geeignet dafür sind die folgenden Hausmittel:

  • Essigwasser
  • Teebaumöl (verdünnt)
  • Eukalyptusbaumöl (verdünnt)

Wiederholen Sie die Prozedur regelmäßig über die nächsten Wochen. Ihre Vorräte werden luftdicht verschlossen, um einen Befall zu verhindern.

Kleidermottenlarven

Larve der Kleidermotte
Quelle: Guido Gerding, XN Tineola bisselliella 1, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Ebenfalls als kleine braune Würmer mit einer Maximallänge von 10 Millimetern präsentieren sich die Larven der Kleidermotte (Tineola bisselliella).

Sie ernähren sich von keratinhaltigen Nahrungsquellen:

  • Textilien
  • Felle
  • Federn
  • Wolle
  • Haare

Sie halten sich aus diesem Grund häufig in Schränken, Bädern und an anderen Stellen in Ihren Wohnräumen auf. Zu den typischen Ursachen für einen Befall durch die sieben bis zehn Millimetern langen Mottenlarven gehört ungewaschene und getragene Wäsche, die in Räumen mit den folgenden Eigenschaften liegt:

  • Temperatur: 20 bis 24°C
  • Luftfeuchtigkeit: min. 75 %

Besonders stark werden sie von Schweißgeruch angezogen.

Erkennbar ist das an den folgenden Symptomen:

  • kleine Löcher in Textilien
  • Löcher mit glattem Rand
  • Zahl nimmt stetig zu

Die Larven selbst sind nicht so schnell zu finden, da sie sich gut verstecken. Sie sollten ungewaschene Textilien nicht zu lange liegen lassen, um einen Befall vorzubeugen. Ebenfalls empfehlen sich trockene und kühle Räume zur Lagerung der getragenen Kleidungsstücke. Reinigen Sie die befallenen Lagerorte und platzieren Sie danach Duftsäckchen oder ätherische Öle in der Nähe, die nach Lavendel, Neem oder Kiefern riechen. Waschen Sie befallene Textilien bei min. 60°C oder frieren Sie diese wie weiter oben beschreiben ein.

Schmetterlingsmücken

Schmetterlingsmücke Larve
Quelle: Erin Hayes-Pontius, Psychodidae Whole, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Kleine braune Würmer in den eigenen Räumen ihrer Wohnung können ebenfalls von den Schmetterlingsmücken (Psychodidae) stammen. Wenn die Abflüsse in der Küche und dem Bad oder die Toilette plötzlich von dunklen Maden mit einer Länge von vier Millimetern bevölkert sind, handelt es sich um Schmetterlingsmücken.

In diesem Fall müssen Sie sofort etwas gegen sie unternehmen, da sie Krankheiten übertragen können:

  • absammeln oder absaugen
  • adulte Tiere einsaugen
  • Klebefallen aufhängen

Weiterhin sollten Sie die Abflüsse so gut wie möglich reinigen, um einem Befall vorzubeugen. Je sauberer die Abflüsse sind, desto weniger Probleme werden Sie mit ihnen haben.

Hinweis: Aronstäbe (Arum) locken die Mücken ebenfalls aufgrund ihres Geruchs an.

Messingkäferlarven

Neben Speckkäfern können Sie die Larven des Messingkäfers (Niptus hololeucus) als kleine braune Würmer in Ihrer Wohnung finden. Sie sind in weiße bis hellbraune Farbtöne gekleidet und halten sich am häufigsten in älteren Gebäuden wie Fachwerkhäusern auf.

Nahrung beziehen sie hauptsächlich aus den folgenden Quellen:

  • Textilien
  • Leder
  • Felle
  • Papier
  • Pappe
  • Dämmstoffe

Menschliche Nahrungsmittel dagegen werden nur selten verzehrt. Aus diesem Grund wird ein Befall häufig erst spät bemerkt. In diesem Fall müssen Sie einen Fachmann beauftragen, da die Tiere selbst die kleinsten Schlupfwinkel finden. Hausmittel wirken gegen die Tiere ebenfalls nicht. Um einem Befall vorzubeugen, setzen Sie auf die gleichen Maßnahmen wie bei den Speckkäfern. Dadurch lässt sich ein Befall verhindern. Die Larven sehen denen der Speckkäfer ähnlich, haben nur ein dickeres Hinterteil.

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Häufig gestellte Fragen

Wie lassen sich die adulten Exemplare vertreiben?

Um einen Befall der Insekten vorzubeugen, sollten Sie alle möglichen Zugänge so gut wie möglich versperren, zum Beispiel durch Fliegengitter. Angelockt werden die erwachsenen Insekten durch verschiedene Geruchsquellen, vor allem über den Sommer. Eine gute Hygiene, saubere Wohnräume und verschlossene Lebensmittel halten die Tiere fern.

Wann muss ein Kammerjäger kontaktiert werden?

Falls es sich um einen extensiven Befall handelt, sollte ein Fachbetrieb zur Schädlingsbekämpfung kontaktiert werden. Auf diese Weise lässt sich der Befall effektiv bekämpfen und die Würmer finden sich danach nicht mehr in Ihren Wohnräumen. Das ist besonders wichtig bei Gebäudeschädlingen, da diese große Schäden an der Baustruktur anrichten können.

Sind die Larven giftig?

Die vorgestellten Insektenlarven sind an sich nicht giftig, können aber aufgrund ihrer Ausscheidungen Nahrungsmittel kontaminieren. Weiterhin sollten Allergiker keinen Kontakt zu den Speckkäferlarven haben. Die Insekten sind an sich nicht toxisch, ihre Pfeilhaare jedoch ein häufiger Allergieauslöser.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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