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Kleine Greifvögel erkennen: 8 Arten mit Bild

Kleine Greifvögel erkennen: 8 Arten mit Bild

Man sieht sie oft majestätisch am Himmel ihre Kreise ziehen: Greifvögel. Doch um welche Art handelt es sich genau? Wir stellen Ihnen acht kleine, heimische Arten genauer vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Greifvögel sind tagaktive Raubvögel
  • schlagen ihre Beutetiere mit krallenbewehrten Füßen
  • häufigster kleiner Greifvogel ist der Turmfalke
  • ist häufig in Dörfern und Städten anzutreffen, nistet auf Kirchtürmen
  • auch die an kleine Habichte erinnernden Sperber sind häufig anzutreffen

8 kleine Greifvögel

Greifvögel gehören zu den Raubvögeln und sind nur am Tag aktiv. Typisch für alle Greifvogelarten sind die starken, krallenbewehrten Füße, mit denen die Vögel ihre Beute greifen und töten. Deshalb werden die Arten dieser Gruppe auch als „Beutegreifer“ bezeichnet. Mit dem kräftigen, nach unten gebogenen und scharfen Schnabel wird die Beute zerkleinert. Die scharfen Augen erkennen die Beutetiere bereits aus großer Entfernung und, etwa im Falle des Fischadlers, sogar unter Wasser.

Mehr über Greifvögel

Hinweis: In Deutschland leben zeitweise über 20 verschiedene Greifvogelarten. Allerdings sind die meisten je nach Region nur sehr selten anzutreffen: Bei mehr als jedem zweiten gesichteten Beutegreifer handelt es sich entweder um einen Turmfalken oder einen Mäusebussard.

Falken

Typisch für alle Falkenarten sind der lange Schwanz sowie die spitz zulaufenden Flügel. Auch besitzen alle Falken den so genannten Falkenzahn, bei dem es sich um eine gezackte Ausformung am vorderen Teil des hakenförmig nach unten gebogenen Oberschnabels handelt. Falken haben große, meist dunkle Augen und sind, im Gegensatz zu den größeren Greifen, aktive Flieger. Während Habichte und Bussarde hauptsächlich den Aufwind zum Fliegen nutzen, bewegen sich Falken durch eigene Muskelkraft durch die Lüfte. Ein weiterer Unterschied zu Greifvögeln besteht darin, dass Falken keine Nester bauen. Stattdessen brüten Falkeneltern in verlassenen Nestern anderer Vögel oder in natürlichen Mulden an Gebäuden (wie der Turmfalke), auf Bäumen (Baumfalke) oder an Felswänden.

Hinweis: Wissenschaftlich gesehen gehören Falken nicht zu den Greifvögeln. Da sie allerdings häufig dennoch als solche betrachtet werden, stellen wir Sie hier vor.

Baumfalke (Falco subbuteo)

Baumfalke (Falco subbuteo)
Quelle: Imran Shah from Islamabad, Pakistan, Eurasian Hobby (Falco subbuteo) (23341381161), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0
  • Körperlänge: 30 bis 36 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 70 bis 85 Zentimeter
  • Gewicht: 140 bis 350 Gramm
  • Färbung: Oberseite dunkelbraun bis bläulich, Kopf mit dunklem Bartstreif, der sich scharf von der weißen Wange und der hellen Kehle abhebt, Unterseite hell mit kräftigen, schwarzen Längsstrichen
  • Zugvogel: Langstreckenzieher, überwintert in Afrika und Südasien
  • Ruf: spitzes, hohes „kikiki“ in langen Rufreihen
  • Besondere Merkmale: typisch für die Art sind die rostfarbenen „Hosen“ bei erwachsenen Tieren

Hinweis: Der Baumfalke ist nicht sehr häufig und gehört zu den bedrohten Arten.

Merlin (Falco columbarius)

Merlin (Falco columbarius)
Quelle: U. S. Fish and Wildlife Service – Northeast Region, Photographed in Warwick, RI. (8575464956), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • Körperlänge: Männchen 25 bis 30 Zentimeter, Weibchen deutlich größer
  • Flügelspannweite: Männchen etwa 60 Zentimeter, Weibchen bis zu 67 Zentimeter
  • Gewicht: etwa 190 Gramm
  • Färbung: Männchen schiefergraue Oberseite, rostfarbener Nackenbereich, helle bis rostfarbene Unterseite mit dunkler Fleckung, grauer Schwanz mit schwarzer Endbinde; Weibchen dunkelbraune Oberseite, weiße, dunkel gefleckte Unterseite, dunkel gebänderter Schwanz
  • Zugvogel: ja, brütet in Nordeuropa und überwintert in Mitteleuropa
  • Ruf: im Winterquartier nur sehr selten zu hören, ähnelt jedoch stark dem Ruf des Turmfalken
  • Besondere Merkmale: ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, Bodenbrüter

Rotfußfalke (Falco vespertinus)

Rotfußfalke (Falco Vespertinus), kleine Greifvögel
Männliches Exemplar; Quelle: Andy Morffew, Red-footed Falcon (Male) (19973885145), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0
  • Körperlänge: 29 bis 31 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 60 bis 75 Zentimeter
  • Gewicht: Männchen 115 bis 190 Gramm, Weibchen 130 bis 197 Gramm
  • Färbung: je nach Alter unterschiedlich, alte männliche Vögel sind einfarbig dunkelschiefergrau mit schwarzem Schwanz, roten „Hosen“ und Unterschwanzdecken, leuchtend roten Füßen und schmalem roten Augenring; weibliche Vögel sind unauffälliger gefärbt
  • Zugvogel: brütet v. a. in der ungarischen Tiefebene, ist in Deutschland manchmal als Sommergast sowie v. a. im Frühjahr und Herbst zu beobachten
  • Ruf: ähnlich dem Baumfalken, jedoch höher und langsamer („kjiiie-kjiie“)
  • Besondere Merkmale: jugendliche, noch nicht ausgefärbte Exemplare werden leicht mit dem Baumfalken verwechselt

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Turmfalke, Falco tinnunculus
Turmfalke, Falco tinnunculus

Wenn Sie einen kleinen Greifvogel sehen, insbesondere wenn er sich in oder in der Nähe von Ortschaften aufhält, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Turmfalken. In der Wahl seines Brutplatzes ist der Turmfalke sehr vielseitig: Er benutzt alte Nester von Krähen und Elstern auf Bäumen oder Hochspannungsmasten, brütet aber auch in Fels- und Gebäudenischen. Die Art besiedelt innerhalb von Ortschaften gern Kirchtürme und andere Bauwerke.

  • Körperlänge: 32 bis 39 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 65 bis 82 Zentimeter
  • Gewicht: etwa 200 Gramm
  • Färbung: ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, Männchen rotbraune, dunkel gefleckte Oberseite, Brust ebenfalls dicht gefleckt, Schwanz grau mit schwarzer Endbinde, bräunlicher Kopf
  • Zugvogel: Standvogel
  • Ruf: durchdringendes ki-ki-ki-ki-ki…
  • Besondere Merkmale: typisch ist der Rüttelflug, wobei der Vogel mit gefächertem Schwanz in der Luft „steht“, schnell mit den Flügeln schlägt und nach Beute Ausschau hält

Sperber (Accipiter nisus)

Sperber (Accipiter nisus), kleine Greifvögel
Quelle: Martin Mecnarowski (http://www.photomecan.eu/), Accipiter nisus 2 (Martin Mecnarowski), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Im Gegensatz zu den sehr ausdauernden Falken, die ihre Beute über weite Strecken ausdauernd verfolgen können, kann der Sperber die seine – meist Kleinvögel – nur kurz verfolgen und muss daher Überraschungsangriffe starten.

  • Körperlänge: 28 bis 38 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 55 bis 70 Zentimeter
  • Gewicht: Männchen ca. 140 Gramm, Weibchen ca. 230 Gramm
  • Färbung: Männchen bläulich graue Oberseite, rotbraun gebänderte Unterseite; Weibchen graubraune Oberseite, weiße Unterseite mit schwarzer Bänderung
  • Zugvogel: Standvogel
  • Ruf: lange Rufreihen, auch im Duett „gi-gi-gi-gi…“
  • Besondere Merkmale: gelbe Augen

Hinweis: Sperber sind, vor allem im Flug, leicht mit dem verwandten Habicht zu verwechseln. Dieser ist jedoch mit einer Flügelspannweite von bis zu 165 Zentimeter deutlich größer und auch massiger.

Weihen

Auch die Weihen gehören zur Greifvogelfamilie der Habichtartigen (Accipitridae) und sind somit mit Sperber und Habicht verwandt. Es handelt sich um mittelgroße, sehr schlanke Greifvögel mit langen und breiten Flügeln. Typisch für alle Weihenarten ist ein gaukelnder Suchflug, bei dem der Vogel mit v-förmig hochgestellten Flügeln nahe über dem Boden fliegt und um seine eigene Achse „schaukelt“.

Kornweihe (Circus cyaneus)

Kornweihe ((Circus cyaneus)) . kleine Greifvögel)
Quelle: Imran Shah from Islamabad, Pakistan, Hen Harrier (Circus cyaneus) (45960863151), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0
  • Körperlänge: 42 bis 55 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 97 bis 118 Zentimeter
  • Gewicht: Männchen bis 400 Gramm, Weibchen etwas schwerer
  • Färbung: Männchen sehr hell gefärbt mit hell bläulich-grauer Oberseite, hellgrauem Kopf und Vorderkörper, weißer Unterseite, schwarze Flügelspitzen; Weibchen und Jungtiere sind hingegen braun mit längs gestreifter Unterseite
  • Zugvogel: je nach Vorkommen Standvogel bis hin zum Langstreckenflieger
  • Ruf: bei den Geschlechtern sehr unterschiedlich
  • Besondere Merkmale: steht in Deutschland auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, nur noch wenige Brutpaare

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Rohrweihe (Circus aeruginosus), kleine Greifvögel
Quelle: Paco Gómez from Castellón, Spain, Circus aeruginosus Valencia 2, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0
  • Rohrweihen brüten vornehmlich in Schilfvorkommen sowie auf Getreidefeldern.
  • Körperlänge: 48 bis 56 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 110 bis 130 Zentimeter
  • Gewicht: Männchen ca. 540 Gramm, Weibchen 740 Gramm
  • Färbung: brauner Rücken mit hellbraunem Kopf, Flügel braun-grau-schwarz
  • Zugvogel: Mittel- oder Langstreckenzieher
  • Ruf: beim Balzflug quakende Rufe; bei Gefahr keckernde
  • Besondere Merkmale: auffallend lange Beine

Hinweis: Das Nest wird vor allem vom Weibchen gebaut, während das Männchen das Nistmaterial bringt.

Wiesenweihe (Circus pygargus)

Wiesenweihe (Circus pygargus), kleine Greifvögel
Quelle: José Antonio Lagier Martin, Aguilucho Cenizo (107614637), bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
  • Körperlänge: 43 bis 47 Zentimeter
  • Flügelspannweite: 105 bis 120 Zentimeter
  • Gewicht: rund 300 Gramm
  • Färbung: Männchen einfarbig dunkelgrau, rotbraun gefleckter Bauch; Weibchen einfarbig mittelbraun mit weißem Bürzel
  • Zugvogel: Langstreckenzieher
  • Ruf: keckernde Rufreihen beim Balzflug des Männchens, etwa „kä-kä-kä“
  • Besondere Merkmale: brütet und jagt vornehmlich in Mooren und Wiesen

Hinweis: Die Wiesenweihe brütet am Boden, manchmal auch in lockeren Kolonien. Neben Mäusen frisst sie große Insekten, Eidechsen und kleine Vögel.

Häufig gestellte Fragen

Gehören Eulen auch zu den Greifvögeln?

Eulen gehören zwar auch zu den Raubvögeln, jedoch nicht zu den Greifvögeln. Greifvögel sind tagaktiv, Eulen hingegen jagen in der Dämmerung und in der Nacht. Die kleinste einheimische Eule ist übrigens der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), der weniger als 20 Zentimeter lang ist.

Welches ist der kleinste Greifvogel?

Der Merlin ist der kleinste Falke Europas und vor allem in Nordeuropa heimisch. Bei uns trifft man die Art hauptsächlich als Wintergast sowie zu den Zugzeiten in Frühjahr und Herbst an.

Welcher Greifvogel kommt am häufigsten vor?

Weltweit ist wahrscheinlich der Schwarzbussard (Buteogallus urubitinga) die am häufigsten anzutreffende Greifvogelart. Dieser ist in weiten Teilen Europas, Afrikas und Asiens sowie auch in Australien und Neuguinea zu finden. In Deutschland gehören sowohl der Mäusebussard sowie der Turmfalke zu den häufigsten Arten.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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