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Wie giftig sind Wicken? Gefahren für Kinder, Hunde und Katzen

Sind Wicken giftig?
Sind Wicken giftig?

Wicken gehören zu den Hülsenfrüchten und haben Schmetterlingsblüten. Bekannte Vertreter im Garten sind die Dicke Bohne oder die Ackerbohne, die als Tierfutter verwendet wird. Nicht zur Gattung der Wicken gehören hingegen die Duftwicken. Sie zählen zu den Platterbsen (Lathyrus). Edel- oder Duftwicken werden im Garten als Zierpflanzen eingesetzt und eignen sich auch als Schnittblumen. Wie bei anderen Gartenpflanzen stellt sich die Frage, ob Wicken oder Platterbsen giftig sind.

Video-Tipp

Sind Wicken giftig?

Für alle Hülsenfrüchte, die als giftig eingestuft werden gilt, dass die Giftwirkung durch Proteine verursacht wird. Bei Duftwicken handelt es sich um Derivate des Propionitrits. Bei Ackerbohnen, die ebenfalls zur Gattung der Wicken gehören, sind sogar zwei giftige Proteine der Lektin-Gruppe enthalten. Außerdem ist diese Bohne für Menschen mit einem bestimmten Gendefekt gefährlich.
Da Proteine hitzeinstabil sind, können die meisten Gifte in Hülsenfrüchten durch Erhitzen zerstört werden.

Gattung Vicia

Wicken
Wicken

Dazu gehören Zaunwicken, Ackerbohnen, die Schwarze Linse, Futterwicken und viele weitere Arten, die bei uns wild wachsen oder als Grünfutter bzw. Gründüngung angebaut werden.

Giftigkeit

Nicht alle Arten von Wicken sind giftig und wenn, dann betrifft es hauptsächlich die Samen. Futterwicken enthalten keine Gifte, wohl aber Bitterstoffe die sie für den Verzehr durch Menschen ungeeignet machen.

Bestandteile der Pflanzen, die bei Wicken giftig sein können:

  • Blätter
  • Triebe
  • Blüten
  • Früchte

Eine Vergiftung durch Wicken ist jedoch bei Kindern, Katzen oder Hunden unwahrscheinlich, da sie von ihnen nicht als Nahrungsmittel angesehen werden. Katzen und Hunde bevorzugen Gras und für Kinder ist die Pflanze wenig attraktiv.

Gefährlicher ist es, wenn sie als Tierfutter eingesetzt werden. Vergiftungserscheinungen kann es bei Rindern, Schweinen oder Pferden geben. Wicken sollten Sie daher nie als Alleinfutter reichen. Dies gilt auch bei Kleintieren, welche Grünfutter aus dem Garten bekommen sollen.

Dicke Bohnen, Puffbohnen oder Ackerbohnen, welche für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, sollten Sie immer gut durchkochen. Dabei zerstören Sie das Gift erfolgreich  und die Bohnen lassen sich außerdem besser verdauen.

Symptome

Da beim Menschen eine Vergiftung unwahrscheinlich ist, gehen Beobachtungen von Symptomen hauptsächlich auf Vergiftungen von Tieren zurück. Vergiftungen durch Hülsenfrüchte äußern sich durch:

  • Schweißausbrüche
  • Erregung oder Schwäche
  • Kehlkopfpfeifen
  • Gangprobleme, Lähmungserscheinungen
  • Hautausschläge
  • Magen-Darm-Probleme

Vor allem letztere lassen sich jedoch auch bei Menschen beobachten und gehen mit starkem Erbrechen einher. Allerdings muss dafür auch eine entsprechend hohe Menge an Pflanzen verzehrt werden.

Wicken
Wicken

Erste Hilfe

Hat sich ein Tier mutmaßlich an Wicken vergiftet, sollten Sie es einem Tierarzt vorstellen. Sinnvoll ist es, wenn für den Tierarztbesuch eine der fraglichen Pflanzen mitgenommen wird. Handelt es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen, sollten Sie bei starken Beschwerden einen Arzt aufsuchen.

Ausnahmen

Die Zaunwicke (Vicia sepium) wird als Futterpflanze angebaut und ist auch für den menschlichen Verzehr geeignet, wobei man sich auf die jungen Triebspitzen und die Blüten beschränken sollte. Keinesfalls sollten Sie die Samen essen und es ist wichtig, die Zaunwicke nicht mit anderen Arten der Hülsenfrüchte zu verwechseln.

Gattung Lathyrus

Neben der Duftwicke gibt es verschiedene Arten, die als Futtermittel, Gründüngung oder als Nahrungsmittel für den Menschen angebaut werden.

Giftigkeit

Auch bei den Platterbsen gibt es Arten die giftig sind und einige die es nicht sind. Wie bei den Wicken liegt die höchste Konzentration der Gifte in den Samen. Die Duftwicke als typische Gartenpflanze gilt als schwach giftig. Um die Gefahren, die von ihr ausgehen zu minimieren, können Sie Verblühtes regelmäßig entfernen, da in den Samen die höchste Giftkonzentration nachgewiesen wird. Auch entstehende Samenschoten werden ausgeschnitten. Dieser Schnitt kommt auch der Pflanze zugute, da sie blühfreudiger wird.

Wirklich gefährlich sind Platterbsen für Kinder, Hunde oder Katzen nicht, da es unwahrscheinlich ist, dass sie von ihnen größere Mengen essen .

Symptome

Bei Platterbsen kann es bei übermäßigem oder wiederholtem Verzehr zu einer Krankheit namens Lathyrismus kommen. Dies ist eine chronische neurologische Erkrankung. In der Geschichte trat diese Krankheit epidemieartig auf, wenn aufgrund großer Dürreperioden die trockenheitsresistente Platterbse zum Hauptnahrungsmittel des Menschen wurde und aus ihr auch Mehl gewonnen wurde.

Erste Hilfe

Bemerken Sie folgende Symptome, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen:

  • Ödeme
  • kribbelnde und schmerzende Beine
  • Bewegungsstörungen
  • Vermehrter Harndrang

Tipp:

Unabhängig davon, welche Pflanze gegessen wurde, sollte bei dem Verdacht auf eine Vergiftung immer ein Arzt aufgesucht werden. Auch die Giftnotrufzentrale ist eine gute Anlaufstelle.

Anfassen ungefährlich

Als nicht problematisch gilt das Anfassen von Hülsenfrüchten. Das Gift der Wicken kann die Haut nicht durchdringen und entfaltet seine Wirkung erst im Magen-Darm-Trakt. Darum ist das Abschneiden von Duftwicken für einen Blumenstrauß auch ohne Handschuhe möglich. Auch Platterbsen oder Wicken die sich als Unkraut im Gartenbeet breit gemacht haben, können Sie bedenkenlos mit bloßen Händen entfernen.

Vorbeugung

Bei allen Schmetterlingsblütlern oder Hülsenfrüchten helfen folgende Maßnahmen um Vergiftungen zu vermeiden:

  • Kindern beibringen Zierpflanzen nicht zu essen
  • erklären, welche Pflanzen roh essbar sind und welche nicht
  • kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen
  • Kleintiere nicht mit Zierpflanzen füttern, am besten nur sicher als ungiftig bekannte Wildkräuter verwenden
  • Bohnen immer kochen

Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.

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