Chili düngen: Zeitpunkt & 6 geeignete Hausmittel
Damit die schmackhaften Chili (Capsicum frutescens) ihre besondere Schärfe erhalten, müssen sie zum richtigen Zeitpunkt gedüngt werden. Wann dieser ist und mit welchen Hausmitteln die Pflanzen gedüngt werden können erklärt dieser Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- Chilis gehören zu den Nachschattengewächsen
- die starkzehrenden Pflanzen benötigen viele Nährstoffe
- verschiedene Wachstumsphasen mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Nährstoffversorgung
- Tomatendünger ist auch für die Chili-Pflanzen geeignet
- Sowohl zu viel als auch zu wenig Dünger ist schlecht für die Pflanzen
Inhaltsverzeichnis
Erste Düngung
Wenn die Pflanzen in relativ nährstoffarmer Anzugserde selbst aus Samen gezogen wurden dann muss die erste Düngung zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen, als bei in Töpfen erworbenen Chilipflanzen:
- nach dem Pikieren
- bei dem Einsetzen in eigene kleine Töpfe
- Chili werden zu diesem Zeitpunkt noch nicht ins Freiland gesetzt
Hinweis: Werden die Pflanzen in einem Topf erworben, haben sie diese erste Düngung bereits beim Gartencenter oder anderem Händler erhalten.
Zweite Düngung
Bevor die Pflanzen Mitte bis Ende Mai nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden, müssen sie die zweite Düngung erhalten:
- einen mageren Boden vor dem Pflanzen vorbereiten
- Kompost unterheben
- alternativ kann auch verrotteter Pferde- oder Kuhmist genutzt werden
- Beet entsprechend einen Monat vorher bearbeiten
Tipp: Naturdünger aktiveren das Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur Zudem versorgen diese die Pflanzen mit zusätzlichen Nährstoffen.
Dritte Düngung
Wenn sich die ersten Blütenknospen im späten Mai kurz nach dem Auspflanzen zeigen, dann ist es Zeit für die dritte Düngung:
- für eine reichhaltige Ernte
- Phosphor und Kalium sind nun besonders wichtig
- so können viele Blütenknospen gebildet werden
Hauptnährstoffe für Chili
Chili benötigen für ein gesundes Wachstum und eine reichhaltige Ernte verschiedene Nährstoffe.
Hierzu gehören die Hauptnährstoffe:
- Kalium für die Früchte
- und die Widerstandsfähigkeit
- Stickstoff für kräftige Blätter und Wurzeln
- verhilft den Chilis zur Schärfe
- hierfür muss Capsaicin gebildet werden
- Phosphor für die Bildung von Blüten und Früchten
- ebenso für das Wurzelwachstum
- zudem wird Magnesium für grüne Blätter benötigt
6 geeignete Hausmittel zum Düngen
Beim Düngen von Pflanzen sind verschiedene Hausmittel nicht nur preiswert, sondern auch wirksam. Nachfolgend 6 Hausmittel, die die Chilipflanze mit wertvollen Nährstoffen versorgen und ihr so beim Wachsen helfen.
Kompost – Der Klassiker
Zu den Klassikern unter den Hausmitteln zum Düngen gehört Kompost. Dieser wird vor dem Pflanzen der Erde im Gartenbeet untergemischt. Kompost enthält zudem alle benötigten Hauptnährstoffe, wenn er richtig angelegt wurde. Alternativ zum Kompost ist auch Pferdemist geeignet, um die Chili-Pflanzen zu düngen.
Hinweis:
Vermeiden Sie allerdings frischen Pferdemist für die Chili-Pflanzen, die zu den Paprika gehören. Denn hierin ist ein zu hoher Ammoniakanteil enthalten, der den Pflanzen schadet. Der Mist sollte vorher lange genug, etwa eine Woche ausgebreitet getrocknet werden. Dann nimmt der Ammoniakanteil ab.
Kaffeesatz
Kaffeesatz gilt als ein gutes Hausmittel, um Dünger aus dem Handel zu ersetzen. Der Satz kann hierbei in Dosen gesammelt werden, bis er für die Düngung benötigt wird:
- enthält viel Stickstoff
- aber auch Phosphor und Kalium
- auf die Erde rund um die Pflanzen streuen
- gut einarbeiten und gießen
Tee
Bei Tee handelt es sich nicht um einen Hauptdünger, doch als Zusatzdünger kann er gut eingesetzt werden:
- nährstoffarme Böden werden kurzfristig verbessert
- macht Pflanzen widerstandsfähiger
- Phosphor, Kalium und Stickstoff enthalten
- sowohl aufgebrühter Tee als auch der Teesatz nutzbar
Tipp: Nicht nur schwarzer Tee kann verwendet werden, auch Brennnessel-, Kräuter- und Kamillentee sind gute Zusatzlieferanten für benötigte Nährstoffe.
Holzasche
Wer einen Kaminofen besitzt, kann die Asche sammeln und im Frühjahr für die Düngung der Chilis nutzen. Diese stärkt die Gesundheit der Pflanzen und fördert die Bildung der Blüten und Früchte:
- nur in geringen Mengen nutzen
- enthält 25-45 % Kalzium
- ebenfalls Kalium und Magnesium
- nur Asche aus naturbelassenem Holz
- keine Asche aus Kohlen nutzen
Verschiedene Pflanzen-Jauchen
Jauchen aus Pflanzen können schnell und einfach selbst hergestellt werden. Da sie viel Kalium und Stickstoff enthalten, werden sie zur Stärkung des Chili genutzt. Für die Jauchen werden die verschiedenen genutzten Pflanzen einfach in genügend Wasser gegeben und für ein bis zwei Wochen stehen gelassen. Wenn es zur Gärung kommt, wird die Jauche abgeseiht und mit dem Gießwasser verdünnt den Chili zur Düngung verabreicht.
Hierzu eignen sich folgende Jauchen:
- Brennnesseljauche
- Beinwelljauche
Hinweis: Wenn Sie mit Jauche düngen, dann sollten Sie hierfür einen bedeckten Tag auswählen. Die beste Tageszeit für die Düngung ist zudem der späte Abend.
Eierschalen
Gerade wenn der Boden in dem die Chili wachsen sehr sauer ist, dann können Eierschalen das Substrat verbessern. Allerdings ist zu bedenken, dass auch das Gießen mit Leitungswasser bereits viel Kalk zuführt. Wird Regenwasser verwendet, dann können zerstoßene und trockene Eierschalen jedoch helfen, die mit dem Gießwasser in den Boden gegeben werden.
Häufig gestellte Fragen
Wenn Sie einen Dünger aus dem Handel und keins der hier vorgestellten Hausmittel nutzen wollen, dann werden Sie hier speziellen Chili-Dünger kaum finden. Doch Tomatendünger beinhalten in der Regel die auch von den Chilis benötigten Nährstoffe und können daher auch für diese Pflanzen genutzt werden.
Chili, die zu wenig Dünger erhalten haben, zeigen dies durch ein schlechtes Wachstum, es werden kaum Blüten gebildet. Wenn die Blätter gelb werden benötigen die Pflanzen zudem Magnesium und Stickstoff. Auch ein Mangel an Eisen wird durch gelbe Blätter angezeigt.
Die Gabe der Nährstoffe sollte natürlich immer ausgewogen sein und sich dem jeweiligen Zeitpunkt der Düngergabe anpassen. Es ist durchaus möglich, dass die Pflanzen auch überdüngt werden können und aus dem Grunde schlecht wachsen und keine Blüten bilden. Gerade wenn Sie mineralischen Dünger aus dem Handel nutzen kann es schnell zu einer Überdüngung kommen. Bei Hausmitteln ist die Gefahr nicht so groß.
Damit die Wurzeln die in der Erde vorhandenen Nährstoffe auch aufnehmen können, sind zwei Dinge entscheidend. Zum einen ist es wichtig, dass die Erde gut durchlässig ist, zum Anderen sollte genügend gegossen werden, denn die Chili nimmt die Nährstoffe mit dem Gießwasser über die Wurzeln auf.
