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Rasen säen: so lockern Sie harten Boden auf | Rasen nachsäen

Boden auflockern

Rasen ist nicht selten das Herzstück des Gartens. Dementsprechend sollte er natürlich gesund und gepflegt aussehen. Allerdings wird er meist stark beansprucht und muss einiges aushalten. Um den Belastungen standzuhalten, gibt es bei der Neuanlage einer Rasenfläche aber auch bei Nachsaaten einige Dinge zu beachten. Das betrifft die Qualität des Saatgutes, den Zeitpunkt der Aussaat und insbesondere eine gute Bodenvorbereitung. Der Boden ist die Basis für eine gesunde, frischgrüne Rasenfläche. So säen Sie Rasen und lockern Boden richtig auf.

Video-Tipp

Boden auflockern

Die Beschaffenheit des Bodens nimmt eine wichtige Rolle bei der Anlage einer Rasenfläche ein. Ist er entsprechend vorbereitet, fördert das nicht nur eine gesunde Entwicklung der Gräser. Die Saat keimt besser und auch die Pflege des Rasens ist wesentlich leichter. Generell bevorzugen Rasengräser keine harten, sondern feine, lockere und gut durchlüftete Böden. Hier können sie schnell ein dichtes Wurzelwerk ausbilden.

Sie sollte aber nicht nur feinkrümelig und locker sein auch der pH-Wert ist entscheidend. Der sollte zwischen 5,5 und 7 liegen. Liegt er über sieben, ist es ratsam, Rindenhumus in die oberen Bodenschichten einzuarbeiten. Ist er dagegen niedriger als fünf, empfiehlt es sich, den Boden etwa zwei Monate vor der Aussaat zu kalken. Oft ist der Gartenboden relativ hart, sodass er sich unbehandelt, nicht für die Anlage einer Rasenfläche eignet. Dann geht es darum, ihn entsprechend aufzulockern.

Tipp:

Der aktuelle pH-Wert lässt sich ganz einfach mit entsprechenden Teststreifen aus dem Baumarkt feststellen.

Erde spatentief umgraben

Umgraben

Jede Fläche, auf der später ein sattgrüner Rasen gedeihen soll, muss zunächst mindestens 15 cm tief umgegraben werden. Das macht man am besten einige Monate vor dem Rasen säen, idealerweise im Herbst, wenn die Erde gut abgetrocknet und krümelig ist. Mit einer Motorfräse geht das Lockern besonders schnell und effektiv. Natürlich reichen auch eine Grabegabel oder ein herkömmlicher Spaten aus, es dauert nur etwas länger. Währenddessen werden sämtliche Unkräuter sowie Wurzelreste, Steine und andere Fremdkörper entfernt.

In der Regel kann auch zu anderen Zeiten im Jahr umgegraben werden. Wichtig dabei ist vor allem, dass zwischen dem Auflockern und der Aussaat ausreichend Zeit liegt, damit sich die Erde wieder setzen kann. Das funktioniert jedoch nur in Verbindung mit ausreichend Feuchtigkeit. Bleibt der Regen aus, muss die Fläche mindestens einmal pro Tag intensiv gewässert werden.

Schweren und sandigen Boden auflockern

Mit der Aufbereitung des Bodens beginnt man am besten ein bis zwei Wochen vor der Rasenanlage. Ist die Erde lehmig, tonhaltig und hart, kann Niederschlagswasser nur schwer versickern und das Erdreich verdichtet relativ schnell. Abhilfe kann man schaffen, indem man eine etwa 1 cm dicke Schicht Grünschnittkompost und eine ca. 3 cm dicke Schicht Sand ungefähr 10 cm tief einarbeitet.
Um Böden, die stark verdichtet, und hart sind zu lockern, bietet sich eine Gründüngung beispielsweise aus Ölrettich und Lupinen an, die man im Frühsommer auf der betreffenden Fläche ausbringt. Im kommenden Winter sterben die Pflanzen ab und zersetzen sich, bis zur Rasensaat im darauffolgenden September, in der Erde. Auflaufende Unkräuter im Sommer sollten entfernt werden.

Ähnlich sieht es bei leichten, sandigen Böden aus. Auch sie kann man mit Grünschnittkompost oder generell mit reichlich Kompost (etwa 10-15 Liter pro Quadratmeter) aufwerten bzw. lockern. Kompost reichert den Boden einerseits mit Nährstoffen an und fördert zudem die Bildung von Humus. Man arbeitet ihn in die obersten 10-20 cm ein.

Absetzen und Rückverdichten

Das Absetzen der Erde nach dem Auflockern ist wichtig, damit später keine Unebenheiten oder Absackungen im Rasen entstehen. Dieser Prozess kann wie bereits erwähnt, mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Durch das Betreten des Bodens kann man testen, inwieweit er sich bereits gesetzt hat.

  • Dazu am besten Schuhe mit flachem Absatz tragen
  • Absatz sollte nicht tiefer als 1 cm einsinken
  • Pflanzenwuchs, der während des Absetzens aufkommt, zeitnah entfernen
  • Die obersten zwei bis drei Zentimeter des rückverdichteten Bodens begradigen
  • Mit breitem Holzrechen letzte Unebenheiten ausgleichen
  • Größere Erdklumpen zerkleinern oder entfernen
  • Erde sollte feinkrümelige Struktur aufweisen
  • Fein genug, wenn nichts in Zinken des Rechens hängen bliebt

Tipp:

Um den Prozess des Absetzens zu beschleunigen, greifen viele Hobbygärtner zur Walze, was allerdings das Wachstum der Gräser beeinträchtigen kann. Wer es dennoch wagen möchte, sollte darauf achten, dass der Boden während dessen trocken ist.

Rasen säen: Zeitpunkt

  • Aussaat vom Frühjahr bis zum Herbst möglich
  • Sowohl die Neuanlage als auch Nachsaaten
  • Vorzugsweise im Frühjahr, etwa ab April und im Herbst
  • Gräser benötigen zum Keimen minimale Bodentemperatur von 8 °C
  • Temperaturen von Mitte April bis Anfang Mai optimal
  • Auftretende Hitzeperioden Anfang Juni können Gräsern schaden
  • Deshalb nach dem Säen auf ausreichend Feuchtigkeit achten
  • Während der Keimung sollte kein Frost mehr auftreten
  • Temperaturen idealerweise zwischen 10 °C und 25 °C
  • Auch nachts nicht mehr unter 10 °C
  • Tag der Aussaat sollte trocken sein
  • Gemeldete Niederschläge für die nächsten Tage vorteilhaft

Von Hand

Hat sich die Erde schließlich gesetzt und wurde begradigt, kann gesät werden. Das kann per Hand oder mit einem speziellen Streuwagen erfolgen, den man sich für eine kleine Gebühr in manchen Baumärkten ausleihen kann. Sät man von Hand, werden die Samen in der Regel nicht so gleichmäßig ausgebracht wie mit dem Streuwagen. Sowohl eine zu dichte als auch eine zu dünne Saatdichte kann zu einem ungleichmäßigen Rasenbild führen.

  • Tag der Aussaat sollte trocken und möglichst windstill sein
  • Zunächst das passend zur Rasenfläche benötigte Saatgut abmessen
  • Dann mit leichtem Schwung auf der Fläche verteilen
  • Samen zuvor gegebenenfalls mit etwas Blumenerde mischen
  • Verteilung dadurch etwas gleichmäßiger
  • Beim Rasen säen, Quadratmeter für Quadratmeter vorgehen
  • Saat in Längs- und Querrichtung ausbringen
  • Maximal 1 cm tief in den Boden einarbeiten
  • Etwa 25-50 g Saatgut pro Quadratmeter Rasenfläche empfehlenswert

Um nach dem Walzen einen guten Bodenschluss herzustellen, harkt man anschließend mit dem Rechen einmal in Längs- und einmal in Querrichtung. In der gleichen Weise geht man dann mit der Walze über die Fläche. Bei regenfreier Witterung muss das Ganze nun etwa viermal täglich beregnet werden. Die Keimdauer beträgt je nach Witterung und Art des Saatgutes ein bis drei Wochen.

Tipp:

Eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung ist während und direkt nach der Keimung besonders wichtig, denn dann sind die Gräser am empfindlichsten.

Mit dem Streuwagen

Streuwagen zum Rasen säen

Mit einem Streuwagen Rasen zu säen hat vor allem den Vorteil, dass die richtige Saatmenge gleichmäßig auf der gesamten Fläche verteilt wird. Das beugt sowohl einer Über- als auch Unterdosierung vor. Eine Überdosierung führt dazu, dass die Gräser zu dicht stehen und sich gegenseitig im Wuchs behindern. Zudem macht das den Rasen anfälliger für Pilzkrankheiten. Wird dagegen zu wenig Saat ausgebracht, kann sich keine geschlossene Grasnarbe bilden, es entstehen Lücken und kahle Stellen.

Um dem entgegenzuwirken, sollte man sich an die vom Hersteller empfohlenen Aufwandsmengen halten. Dabei spielt die Qualität des Rasensamens eine tragende Rolle, denn die Qualitäten speziell bei Rasensaaten sind teilweise sehr groß. Um zu säen, fährt man mit dem Streuwagen wieder in Längs- und Querrichtung. Nach dem Säen wird die Fläche geharkt, gewalzt und gewässert bzw. beregnet.

Erster Rasenschnitt

In den ersten Wochen nach der Aussaat besteht die Gefahr, dass noch im Boden befindliche oder zufliegende Rasenunkräuter wie Klee, Wegerich oder Löwenzahn auf der Fläche ansiedeln. Sobald sich aber eine dichte Grasnarbe gebildet hat, nimmt diese Gefahr mehr und mehr ab. Wenn die Gräser eine Höhe von acht bis zehn Zentimeter erreicht haben, kann das erste Mal gemäht werden. Die Schnitthöhe sollte fünf bis sechs Zentimeter betragen. Das hat zur Folge, dass sich die Gräser beginnen zu verzweigen und so eine dichte Grasnarbe bilden können. Belastbar ist der Rasen in der Regel frühestens acht Wochen nach dem Säen.

Kahle Stellen im Rasen nachsäen

Rasen ist im Laufe des Jahres mehr oder weniger starken Belastungen ausgesetzt. Da verwundert es nicht, wenn irgendwann die eine oder andere kahle Stelle zum Vorschein kommt. Um diese Lücken zu schließen, kann man im Spätsommer oder im Herbst nachsäen. Der September ist der beste Zeitpunkt, denn dann ist der Boden noch warm genug, um den Samen die Keimung zu erleichtern. Belässt man diese Lücken im Rasen, können sich schnell unerwünschte und teils hartnäckige Rasenunkräuter ansiedeln.

Vorbereitungen

  • Vor dem Säen, den Rasen möglichst tief mähen
  • Rasenschnitt anschließend komplett entfernen
  • Nach dem Mähen betroffene Stellen aufrauen
  • Vorzugsweise mit dem Vertikutierer
  • Bodenoberfläche wird leicht angeritzt
  • Danach letzte Moosreste sowie abgestorbene Pflanzen- und Wurzelreste beseitigen
  • Schlechte Böden lockern und für besseren Wasserabfluss sorgen
  • Bei sandigen, Untermischen von Tonmehl empfehlenswert
  • Schwere, lehmige Böden durch Einarbeiten von Sand auflockern
  • Falls nötig, danach wieder einebnen
  • Vertiefungen mit sandigem Oberboden auffüllen, Erhebungen abtragen

Rasen nachsäen

Zum Nachsäen befüllt man einen Behälter mit der Rasensaat und mischt das Ganze gut durch. Dann verteilt man die Samen wieder gleichmäßig in Längs- und Querrichtung und arbeitet sie in die Rasennarbe ein. Direkt nach der Aussaat und in den ersten Wochen danach, muss regelmäßig, in der Regel mehrmals täglich, gewässert werden. Die Erde sollte konstant feucht sein. Trockenheit, auch kurzzeitig, lässt die Keimlinge schnell absterben. Nach ca. zwei Wochen sind die Samen flächendeckend aufgelaufen. Das heißt aber nicht, dass nicht mehr gewässert werden muss, denn bis zum ersten Rasenschnitt ist eine konstante Bewässerung weiterhin unerlässlich.

Auf hochwertige Rasensaat achten

Saatgut beim Rasen säen gleichmäßig verteilen

Der beste Boden nützt nichts, wenn die Rasensaat minderwertig ist. Bei der Wahl des richtigen Saatgutes geht es zunächst um den richtigen Rasentyp. Je nach späterer Nutzung variieren die Saatgutmischungen. So müssen Gräser eines Spiel- und Gebrauchsrasens deutlich mehr Belastungen aushalten als beispielsweise ein Zierrasen, der dafür wesentlich pflegeintensiver ist.

Für dunklere Bereiche unter Bäumen und Sträuchern eignet sich Schattenrasen am besten.
Generell benötigt man bei minderwertigen Saaten eine deutlich höhere Menge als bei qualitativ hochwertigen Mischungen. Billigmischungen keimen in der Regel schneller als hochwertige. Allerdings bilden Letztere eine gleichmäßige und vor allem dichtere Grasnarbe. Auch wenn Qualitätssaatgut etwas teurer ist, benötigt man deutlich weniger Samen pro Quadratmeter, was den höheren Preis rechtfertigt. Es wird empfohlen, grundsätzlich zu einer sogenannten Regel-Saatgut Mischung zu greifen. Sie garantiert ein gutes Mischverhältnis der Gräserarten und Qualität bezüglich der Keimfähigkeit.

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