Zitronenbaum gießen: wann, wie oft und wie viel?
Von klein auf muss jedes Zitronenbäumchen optimal mit Wasser versorgt werden. Nur dann wächst es prächtig und trägt bald auch Früchte. Wie Sie den Zitronenbaum richtig gießen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- braucht gleichmäßig feuchte Erde ohne Staunässe
- nach Bedarf gießen, sobald die oberste Erdschicht angetrocknet ist
- im Sommer oft und viel, im Winter sparsam
- Fingerprobe machen oder Feuchtigkeitsmesser verwenden
- bevorzugt morgens oder abends gießen
Inhaltsverzeichnis
Trockenheit und Staunässe vermeiden
Gleich zu Beginn sei gesagt, dass die Erde des Zitronenbaums (Citrus x limon) nie ganz austrocknen sollte. Zugleich darf auch keine Staunässe entstehen, denn sie ist für das Wachstum und die Vitalität der mediterranen Pflanze ebenso schädlich wie eine längere Durststrecke. Der Zitronenbaum muss also so gegossen werden, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Erde irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen liegt: regelmäßig und mit wohldosierten Wassergaben, sobald die Erde antrocknet.
Tipp: Kultivieren Sie den Zitronenbaum in einer Mischung aus Lehmerde und Sand. Der Lehmanteil speichert Wasser, während der Sand für die nötige Durchlässigkeit sorgt.
Feuchtigkeit der Erde prüfen
Ob die Erde eines Zitronenbaums wieder etwas Wasser vertragen kann, lässt sich optisch nicht feststellen. Denn während die oberste Erdschicht sichtbar ausgetrocknet ist, kann die Erde darunter trotzdem immer noch ausreichend feucht sein. Erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner machen deshalb die altbewährte Fingerprobe:
- Zeigefinger etwa 3 bis 4 cm tief in die Erde stecken
- fühlen, ob die Erde des Zitronenbaums noch feucht ist
- bei feuchter Erde mit dem Gießen warten
- Fingerprobe regelmäßig wiederholen
- bei wenig oder keiner spürbaren Feuchtigkeit sofort gießen
Tipp:
Ist die Fingerprobe schlecht durchführbar, z. B. weil der Topf zu groß oder die Erde zu fest ist, setzen Sie einen handelsüblichen Feuchtigkeitsmesser für Topfpflanzen (Hydrometer) ein. Mit seiner tief in die Erde reichenden Sonde kann er die Feuchtigkeit zuverlässig messen.
Durstigen Zitronenbaum erkennen
Ein von der Gießkanne vergessener Zitronenbaum lässt sich seinen Durst bald anmerken. Wenn Sie eine oder mehrere dieser Veränderungen an ihm bemerken, sollten Sie schnellstmöglich die Fingerprobe machen und bei Bedarf gießen:
- eingerollte Blätter (entlang der Längsachse)
- deutlich geringeres Topfgewicht
- welkendes Unkraut im Topf
Ähnliche Pflanzenarten haben ähnliche Bedürfnisse. Steht der Zitronenbaum in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen mediterranen Pflanzen und zeigen diese Anzeichen von Wassermangel, sollten Sie auch die Erde Ihres Zitronenbaums überprüfen.
Zitronenbaum richtig gießen
Nachfolgend finden Sie 4 wichtige Tipps zur optimalen Wasserversorgung Ihrer Zitrone.
Gießabstand kann schwanken
Wenn es um Zitronenbäume geht, gibt es für die Wasserversorgung keine festen Zeitabstände. Gegossen wird, wie bereits oben beschrieben, sobald die Erde angetrocknet ist. Das Antrocknen kann unterschiedlich lange Zeit in Anspruch nehmen. Beschleunigende Faktoren sind:
- Temperatur
- Sonneneinstrahlung
- Luftbewegung (Wind)
- Wachstumsintensität
Im Frühjahr und Herbst wird im Abstand von einigen Tagen, meist ein- bis zweimal wöchentlich, gegossen. An heißen Sommertagen werden die Abstände geringer. Mitunter wird dann – insbesondere an sehr warmen und sonnigen Standorten – sogar tägliches Gießen erforderlich.
Hinweis: Junge, stark wachsende Bäume müssen regelmäßiger und gleichmäßiger gegossen werden als alte, gut eingewurzelte Zitronenbäume.
Wassermenge anpassen
Die Gießmenge muss flexibel an die Gegebenheiten angepasst werden. Neben dem Feuchtigkeitsgrad des Substrats ist auch das Topfvolumen zu berücksichtigen. Gießen Sie so viel, dass die Erde durchdringend durchfeuchtet, aber nicht nass ist.
Richtiges Gießwasser nutzen
Zitronenbäume können sowohl mit kalkhaltigem Leitungswasser als auch mit weichem Regenwasser gegossen werden.
Tageszeit zum Gießen
Gießen Sie Ihren Zitronenbaum vorzugsweise morgens oder abends. In den kühleren Tageszeiten verdunstet das Wasser nicht so schnell wie in der prallen Mittagssonne. Dadurch erreichen die Wassergaben der Pflanze effektiver und Sie müssen seltener gießen.
Zitronenbaum im Winter gießen
Überwintert werden Zitronenbäume in der Regel im Haus bei 5 bis 10 °C und hell. Dabei behalten sie ihr grünes Laub und verdunsten entsprechend Wasser. Deswegen müssen sie auch im Winter etwas gegossen werden. Je heller sie stehen, desto ausgiebiger. Doch da das Wachstum ruht, ist der Bedarf trotzdem sehr gering. Die meisten Bäumchen begnügen sich mit zwei Wassergaben während der kompletten Überwinterung.
Tipp:
Steht der Zitronenbaum im Winterquartier zu warm und zu trocken, wird er anfälliger für Schädlinge wie etwa Schildläuse. Kontrollieren Sie das Bäumchen deshalb regelmäßig auf ungebetene Gäste.
Weitere Pflege-Tipps für gesunde Zitronenbäume
Häufig gestellte Fragen
Ausgepflanzte Zitronenbäume, sobald sie gut angewachsen sind, können sich mit ihren Wurzeln selbst mit Wasser versorgen. Das gilt für mediterrane Länder, wo sie beheimatet sind. Hierzulande sind Zitronenbäume nicht winterhart genug, um dauerhaft im Garten zu wachsen.
Beim Blattabwurf ist es wichtig, genau hinzuschauen, denn es kann sowohl zu wenig als auch zu viel Wasser der Auslöser sein. Auch eine zu dunkle Überwinterung kann zu Blattfall führen.
Der Regen schadet dem Zitronenbaum nicht, er kann sogar zur Wasserversorgung beitragen. Doch achten Sie darauf, dass es bei langanhaltendem Regen nicht zu Staunässe kommt. Das geschieht leicht, wenn der Zitronenbaum in einem Übertopf steht und das Wasser deshalb nicht abfließen kann. Ist die Erde auch bei gutem Ablauf dauernass, sollten Sie ihm vorübergehend einen überdachten Standort suchen oder anderweitige hilfreiche Maßnahmen ergreifen.
