Feigenbaum bekommt gelbe Blätter: was tun?
Die Feige (Ficus carica) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und trägt zudem noch leckere Früchte. Doch was, wenn der Feigenbaum gelbe Blätter bekommt? Wir verraten, woran es liegen und was man dagegen tun kann.
Auf den Punkt gebracht
- meist Pflegefehler verantwortlich
- Standortbedingungen nicht bedarfsgerecht
- schlechte Wasser- und Nährstoffversorgung
- teilweise Schädlingsbefall ursächlich
Inhaltsverzeichnis
Hauptursache falsche Pflege
Gelbe Blätter am Feigenbaum können saisonal oder altersbedingt bedingt und demzufolge ganz normal sein. Meist sind aber Pflegefehler dafür verantwortlich, die unter Umständen auch einen Schädlingsbefall zur Folge haben können. Dann kommt es darauf an, die Ursachen zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Standortbedingungen verbessern
Wurde der Feigenbaum kürzlich an einen anderen Platz gestellt, kann es passieren, dass sich einige Blätter gelb verfärben. Das trifft allerdings ausschließlich auf Exemplare im Kübel zu, denn im Garten hat die Feige in der Regel ihren festen Platz, den man aber auch dort gut wählen sollte. Häufige Standortwechsel sollten ohnehin vermieden werden. Auch die Standortbedingungen sollten passen oder entsprechend angepasst werden. An diesen Plätzen fühlt sich der Feigenbaum besonders wohl:
- warm, windgeschützt, vollsonnig
- so viel Sonnenstunden wie möglich
- fördert Wachstum und Fruchtbildung
- ohne pralle Mittagssonne
- Schutz vor kalten Winden im Winter
- ansonsten Gefahr von Frostschäden
- Standort vor wärmespeichernden Hauswänden optimal
- Ost- und Westlagen im Winter problematisch
Auch ein verdichteter Boden kann zu Verfärbungen der Blätter führen und zudem einen Nährstoffmangel begünstigen. Zudem fördert er Staunässe. Um dem vorzubeugen, sollte man bereits bei der Pflanzung auf einen geeigneten Boden achten. Um den Boden aufzulockern, können Sie nachträglich Sand einarbeiten. Eine Mulchschicht auf dem Wurzelbereich hilft zusätzlich, den Boden locker und durchlässig zu halten.
Tipp: Um für die Bestäubung wichtige Insekten anzulocken, ist es ratsam, mehrere insektenfreundliche Blühpflanzen in die Nähe der Feige zu pflanzen.
Nährstoffmangel beheben
Oftmals sind gelbe Blätter am Feigenbaum auch auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen zurückzuführen. Solche Chlorosen haben häufig auch Wachstumsstörungen zur Folge. Wie viel Dünger für die Feige benötigt wird, hängt davon ab, ob sie im Garten ausgepflanzt wurde oder im Kübel steht. Ein Nährstoffmangel, häufig an Eisen und Stickstoff, lässt sich aber meist leicht beheben:
- Bodenanalyse bei ausgepflanzten Exemplaren informiert über Nährstoffreserven
- nachhaltige Bodenverbesserung ratsam
- Lockerung des Substrats verbessert Nährstoffverfügbarkeit
- Kübelpflanzen am besten in frische, lockere Erde umtopfen
- durch regelmäßige Düngergaben (z. B. Kompost, Hornspäne oder Pferdemist) Mangel vorbeugen
- frei wachsende Feigen einmalig im Frühjahr düngen
- für Kübelpflanzen Langzeitdünger empfehlenswert
- von September bis März nicht mehr düngen
Hinweis: Da die Nährstoffe durch das geringere Volumen schnell aufgebraucht sind oder beim Gießen ausgeschwemmt werden, sind besonders Kübelpflanzen von diesem Problem betroffen.
Überdüngte Feige retten
Meint man es mit dem Dünger zu gut, besteht vor allem bei Kübelpflanzen die Gefahr einer Überdüngung. Die Feige kann die Nährstoffe nicht mehr komplett verwerten, die Salzkonzentration im Boden steigt. Oft ist ein zu kleiner Topf verantwortlich. Durch Überdüngung entstandene Schäden sind irreversibel.
Es geht darum, Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Schäden von der Pflanze fernzuhalten:
- Salze aus dem Substrat spülen
- dazu 5 bis 10 Minuten unter fließendes Wasser halten
- oder direkt in frisches Substrat umtopfen
- Pflanze aus Topf nehmen
- alte Erde, geschädigte Blätter und Wurzelteile entfernen
- Topf gründlich reinigen oder neuen verwenden
- Drainage auf Topfboden anlegen
- frisches Substrat einfüllen und Feige mittig einsetzen
- mit Erde auffüllen, andrücken und angießen
- mehrere Wochen nicht düngen
Überwässerte Feige behandeln
Wird der Feigenbaum zu viel oder zu häufig gegossen, zeigt sich das u. a. an sich gelb färbenden Blättern und faulenden Wurzeln. In der Regel ist das bei Exemplaren im Kübel der Fall. Ist der Wurzelbereich noch nicht zu stark geschädigt, kann es ausreichen, das Substrat gut abtrocknen zu lassen. Ansonsten ist es ratsam, die Pflanze in frisches Substrat und ein sauberes Pflanzgefäß umzutopfen.
Wassermangel korrigieren
Kurzzeitige Trockenheit verzeiht die Feige normalerweise. Hält sie länger an, reagiert der Feigenbaum mit gelben Blättern bzw. deren Abwurf. Meist erholt sich die Pflanze, wenn man sie wieder einer bedarfsgerechten Wasserversorgung zuführt, indem man folgendermaßen vorgeht:
- Exemplare im Garten gründlich wässern
- Ballen durchweichen lassen
- anschließend Erde abtrocknen lassen
- Ballen sollte noch leicht feucht sein
- erst dann wieder wässern
- Kübelpflanzen als Sofortmaßnahme tauchen
- bis keine Blasen mehr aufsteigen
- danach gut abtropfen lassen
- überschüssiges Wasser in Untersetzern zeitnah entfernen
- Boden bestenfalls immer leicht feucht halten
Schädlingsbefall bekämpfen
Auch Schädlinge bedeuten Stress für den Feigenbaum und können Symptome wie etwa sich einrollende oder gelbe Blätter auslösen. Verantwortlich hierfür können Spinnmilben, Wollläuse und das Mosaik-Virus sein.
Nun gilt es entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen:
- bei Spinnmilben Pflanze abbrausen
- Luftfeuchtigkeit erhöhen
- dazu mehrmals täglich einsprühen
- nur mit kalkfreiem Wasser
- gegen Wollläuse Mixtur zum Einsprühen herstellen
- aus 1 l Wasser, 15 ml Kernseife und 15 ml Spiritus
- einsprühen oder mit Pinsel auftragen
- alle zwei bis drei Tage wiederholen
- vorbeugend auf optimale Bedingungen achten
Weitere Pflege-Tipps für gesunde Feigenbäume
Häufig gestellte Fragen
Feigen benötigen ausreichend Platz im Wurzelbereich. Demzufolge sollte der Kübel eher etwas größer sein als zu klein, zumal diese Pflanzen relativ schnell wachsen und teilweise einer hohen Windlast ausgesetzt sind. Etwa 20 bis 30 Liter Fassungsvermögen sollte er aber aufweisen, eher mehr.
Am richtigen Standort und bei guter Pflege bis zu dreimal im Jahr, in Kübelhaltung meist weniger.
Vor allem sollte er gut durchlässig sein und Wasser speichern können. Er sollte zu mindestens einem Drittel aus mineralischen Bestandteilen wie Blähton, Tuff oder Vulkanerde bestehen.