Zum Inhalt springen
Startseite » Pflanzenlexikon » Zimmerpflanzen » Spitzes Fensterblatt, Monstera acuminata: Pflege

Spitzes Fensterblatt, Monstera acuminata: Pflege

Spitzes Fensterblatt (Monstera acuminata)
Quelle: Annika Lindqvist, Monstera acuminata in Belize, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 4.0
Steckbrief und Pflege-Infos öffnen +schließen -
Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Absonnig
Wuchsform
Kletterpflanze
Höhe
bis 150 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Aronstabgewächse, Araceae
Pflanzenarten
Topfpflanzen, Zimmerpflanzen
Gartenstil
Topfgarten

Das Spitze Fensterblatt ist eine echte Rarität und bei Sammlern sehr beliebt. Das Besondere an dieser klein bleibenden Monstera-Art sind die deutlich kleineren, spitzen Blätter und deren einzigartige Lochung.

Video-Tipp

Standort und Substrat

Ein Spitzes Fensterblatt (Monstera acuminata) sollte hell bis halbschattig stehen bei Temperaturen zwischen 18 und 22 °C. Direkte Sonne wird dabei aber nicht vertragen, sie lässt die Blätter verbrennen. Dennoch benötigt sie ausreichend Licht, um die typischen Löcher in den Blättern bilden zu können. Das kann allerdings ein paar Monate dauern, sofern die Pflanze noch jung ist und sich im Wachstum befindet. Monstera acuminata sollte generell dauerhaft an einem Platz stehen. Nur dann kann sie über die Jahre ihre ganze Schönheit entfalten. Standorttreue hat höchste Priorität.

Wichtig ist natürlich auch das Substrat:

  • qualitativ hochwertig
  • durchlässig, nährstoff- und humusreich
  • lockere Rhododendronerde auf Kompostbasis gut geeignet
  • leicht saurer pH-Wert
  • auch handelsübliche Grünpflanzenerde gut verwendbar
  • mit Erde mischen, um Durchlässigkeit zu verbessern

Gießen

Das Spitze Fensterblatt ist schnellwüchsig und hat deutlich kleinere Blätter als beispielsweise Monstera deliciosa. In der Pflege gibt es kaum Unterschiede zu anderen Monstera-Arten:

  • weder zu viel noch zu wenig gießen
  • Erde sollte leicht feucht sein
  • vor jedem Wässern antrocknen lassen
  • dann durchdringend wässern
  • überschüssiges Wasser in Untersetzern zeitnah entfernen
  • ausschließlich kalkfreies Wasser verwenden
  • Leitungswasser kann Blattchlorosen hervorrufen
  • Blätter färben sich gelb und sterben ab
  • durch regelmäßiges Besprühen Luftfeuchtigkeit erhöhen

Hinweis: Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Sie würde die Wurzeln faulen lassen, sodass die Pflanze nicht mehr in der Lage ist, Nährstoffe aufzunehmen.

Düngen

Neben der Wasserversorgung ist auch die Versorgung mit Nährstoffen ein wichtiger Teil der Pflege. Auch wenn der Bedarf nicht sehr hoch ist, ist ein Spitzes Fensterblatt auf regelmäßige Nährstoffzufuhr angewiesen:

  • von März bis Oktober düngen
  • nicht zu stickstoffbetont
  • im Frühjahr/Sommer etwa alle zwei Wochen Düngen
  • sonst seltener und sparsamer

Dazu eigenen sich handelsübliche Flüssigdünger für Zimmerpflanzen oder Grünpflanzendünger. Bei der Art des Düngers ist darauf zu achten, dass er für salzempfindliche Exoten geeignet ist. Zudem ist es ratsam, sowohl vor als auch nach dem Düngen zu wässern. So können die Nährstoffe am besten aufgenommen werden.

Tipp: Wird das Fensterblatt in Hydrokultur gehalten, muss in der Regel häufiger gedüngt werden.

Schneiden

Monstera acuminata entwickelt als Kletterpflanze innerhalb kurzer Zeit relativ lange Triebe. Wird sie zu mächtig oder ist eine bessere Verzweigung gewünscht, ist ein entsprechender Rückschnitt empfehlenswert:

  • bester Schnittzeitpunkt im zeitigen Frühjahr
  • zwischen Februar und April
  • vor Schnitt Rankhilfe entfernen
  • scharfes, desinfiziertes Schnittwerkzeug verwenden
  • zu lange Triebe auf gewünschte Länge einkürzen
  • maximal bis zu zwei Dritteln

Der Schnitt sollte dabei immer kurz oberhalb einer Blattachsel angesetzt werden. Danach bildet die Pflanze viele neue Triebe, was wiederum eine bessere Verzweigung zur Folge hat.

Überwintern

Da das Spitze Fensterblatt ausschließlich als Zimmerpflanze gehalten wird, ist seine Überwinterung unkompliziert. Die Zimmertemperatur sollte zwischen 15 und 19 °C liegen, die des Bodens nicht unter 18 °C. Je dunkler der Standort zum Überwintern ist, desto kühler kann die Monstera stehen. Die Wasserzufuhr sollte deutlich reduziert werden. Der Boden darf weder zu nass noch zu kalt sein. Gedüngt wird nicht oder auf ein Minimum reduziert.

Tipp: Damit die Pflanzen auch im Winter ausreichend Licht bekommen, ist es ratsam, die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch abzuwischen, denn mit ihrer großen Oberfläche können sie eine Menge Staub auffangen.

Umtopfen

Im Laufe der Zeit gehen dem Boden wichtige Eigenschaften verloren. Er wird ausgelaugt, was Mangelerscheinungen zur Folge hat und auch die Struktur leidet. Ein Nährstoffmangel zeigt sich u. a. an gelben Blättern. Aufgrund dessen ist etwa alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr ein regelmäßiges Umtopfen des Spitzen Fensterblatts unverzichtbar:

  • neuen Topf nicht zu groß wählen
  • zwischen Topfwand und Wurzelballen etwa zwei Fingerbreit Platz
  • zunächst Drainageschicht auf Topfboden
  • darauf ein Teil Erde
  • Spitzes Fensterblatt vorsichtig aus altem Topf nehmen
  • locker sitzende Erde und beschädigte Wurzelteile entfernen
  • Ballen per Hand lockern
  • Pflanze mittig in Topf setzen
  • bis etwa zwei Zentimeter unter Rand mit Erde auffüllen
  • Erde andrücken und wässern
  • in ersten sechs Wochen nicht düngen

Tipp: Während des Auffüllens die Pflanze leicht schütteln oder den Topf mehrmals vorsichtig aufschlagen, damit sich Hohlräume im Wurzelbereich mit Erde füllen können.

Vermehren

Kopfstecklinge

Spitzes Fensterblatt vermehrt man am einfachsten über Stecklinge, beispielsweise Kopfstecklinge im Frühjahr oder Frühsommer. Die zur Stecklingsgewinnung genutzte Pflanze sollte gesund sein:

  • etwa 20 cm lange Triebspitze schneiden
  • Steckling mit ein bis zwei Blättern und Luftwurzeln
  • kurz unter Blattknoten schneiden
  • Schnittstelle für etwa eine Stunde an Luft trocknen lassen
  • zum Bewurzeln in Glas mit kalkfreiem Wasser stellen
  • Wasser alle zwei bis drei Tage erneuern
  • nach erfolgreicher Wurzelbildung eintopfen
  • Wurzeln sollten einige Zentimeter lang sein
  • Erde andrücken, gießen und mäßig feucht halten

Damit der Steckling gut anwachsen kann, benötigt er einen hellen und warmen Platz. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig und/oder wischen Sie sie mit einem feuchten Tuch ab. Die Abdeckung mit einer lichtdurchlässigen Plastiktüte kann das Anwachsen beschleunigen.

Stammsteckllinge

Eine größere Zahl an Stecklingen gewinnt man mit Stammstecklingen. Dazu verwendet man einen Teil der blattlosen und nicht verholzten Sprossachse. Die verfügt über mehrere schlafende Augen bzw. Blattknospen, die als runde Vegetationspunkte zu erkennen sind. Die Sprossachse zerteilt man zwischen diesen Blattknospen in mehrere Stammsegmente:

  • jedes Segment sollte über mindestens einen Blattknoten verfügen
  • Topf mit magerer Anzuchterde befüllen
  • Erde befeuchten
  • Stammsteckling waagerecht auf Anzuchterde legen
  • Blattknospe sollte nach oben zeigen
  • anschließend an hellen, nicht sonnigen Platz stellen
  • bei Bedarf mit weichem Wasser gießen
  • lichtdurchlässige Abdeckung von Vorteil

Die Stammstecklinge können auch senkrecht auf der Erde platziert werden. Dann ist es jedoch vorteilhaft, zuvor das untere Ende schräg anzuschneiden, um oben und unten nicht zu verwechseln. Sobald die Stecklinge den Topf gut durchwurzelt haben, können sie in normales Substrat umgetopft werden.

Abmoosen

Dabei wird ein Teil der Pflanze, der über eine Luftwurzel verfügen sollte, dazu angeregt, Wurzeln zu bilden. Zunächst macht man an der betreffenden Stelle einen Schnitt in den Stamm. Dann bindet man unterhalb des Einschnittes ein Stück Folie am Stamm fest. Die befüllt man mit feuchtem Torfmoos und bindet dann auch das obere Ende fest. Die Entwicklung der Wurzeln sollte regelmäßig kontrolliert werden. Sind welche zu sehen, wird die Folie entfernt, der bewurzelte Teil abgeschnitten und separat eingepflanzt.

Krankheiten und Pflegefehler

Braunfärbung der Blätter

Braune Flecken können unterschiedliche Ursachen haben:

  • Kälteschäden
  • Lichtmangel
  • Sonnenbrand
  • Staunässe

Um dem entgegenzuwirken, sollten die Temperaturen nicht unter 15 °C fallen und bei Schäden durch Staunässe das Substrat gewechselt werden. Zudem ist auf den richtigen Standort zu achten. Zeigen sich braune Flecken mit hellem Hof, die bald das ganze Blatt überziehen, kann es sich auch um die Augenfleckenkrankheit handeln. Infizierte Blätter sollten zügig entfernt werden. Zur Bekämpfung bewährt haben sich Präparate auf Kupfer-Basis.

Gelbe Blätter

Bekommt ein Spitzes Fensterblatt gelbe Blätter, liegt das oft an Fehlern in der Pflege. Gründe hierfür können

  • Nährstoffmangel
  • Trockenstress
  • Blattchlorosen

sein. Bei Nährstoffmangel im Sommer alle zwei Wochen und im Winter alle sechs Wochen flüssig düngen. Gegen Trockenstress dem Ballen ein Tauchbad angedeihen lassen und danach Substrat leicht feucht halten. Gegen Blattchlorosen sollte ausschließlich mit Regenwasser oder gut abgestandenem Leitungswasser gegossen werden.

Eingerollte Blätter

Rollen sich die Blätter ein, kann das an

  • fehlender Luftfeuchtigkeit
  • zu hohen Temperaturen
  • Schädlingsbefall
  • einem zu kleinen Topf

liegen. Abhilfe schafft man mit bedarfsgerechtem Wässern und erhöhter Luftfeuchtigkeit. Ein Schädlingsbefall muss entsprechend bekämpft und ein zu kleiner Topf durch einen größeren ersetzt werden.

Schädlinge

Schildläuse

Ein Schädlingsbefall tritt vor allem im Winter aufgrund trockener Heizungsluft auf. Schildläuse erkennt man an kleinen braunen Schildchen an Trieben und den Blattunterseiten. So bekämpfen Sie sie:

  • mit Lauge aus Seife und Spiritus bekämpfen

Spinnmilben

Bei einem Spinnmilbenbefall sind u. a. an den Blattunterseiten feine weiße Gespinste und an den Oberseiten kleine silbrige Punkte zu sehen. So werden Sie sie wieder los:

  • je früher man sie bekämpft desto erfolgversprechender
  • Einsatz von Raubmilben und/oder Gallmücken
  • Gewährleistung konstant hoher Luftfeuchtigkeit

Häufig gestellte Fragen

Bildet ein Spitzes Fensterblatt Blüten aus?

Blüten werden in Wohnungshaltung äußerst selten ausgebildet. Sollte das der Fall sein, empfiehlt es sich auch sie abzuschneiden. Zum einen kosten die Blüten der Pflanze sehr viel Kraft und zum anderen können sie einen sehr unangenehmen Geruch entwickeln.

Darf man Luftwurzeln der Monstera einfach abschneiden?

Luftwurzeln sollten auf keinen Fall abgeschnitten werden, sie sind Haftorgan und Versorgungsleitung zugleich. Ist die Pflege der Monstera artgerecht, wird sie keine übermäßig großen und störenden Luftwurzeln ausbilden.

Ist das kleinblättrige Fensterblatt giftig?

Ja, Monstera acuminata ist, wie alle anderen Fensterblatt-Arten auch, für Mensch und Tier giftig. Das liegt u. a. an ihrer Zugehörigkeit zur Familie der Aronstabgewächse. Demzufolge sollten bei der Pflege und generell beim Umgang mit dieser Pflanze Handschuhe getragen werden.

Scroll Up