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Ameisen überall: was tun in Kräuterbeet, Gemüsebeet und Kompost?

Ameisen überall

In manchen Gärten flitzen Ameisen unermüdlich durch die Gegend. Sie erobern in Scharen das Kräuterbeet, Gemüsebeet oder sogar den Kompost. Die Ameisen sind einfach überall. Sie knabbern nicht an Pflanzen, deswegen scheinen sie keine Gefahr für sie zu sein. Doch das täuscht. Ihre massenhafte Anwesenheit bringt erhebliche Nachteile mit sich, die erst auf dem zweiten Blick offenbar werden. Was sind die Ursachen und wie können wir die Insekten schnell wieder loswerden?

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Ameisen überall

Ein Garten ohne eine einzige Ameise, das wird es wohl nirgendwo geben. Im Grunde genommen handelt es sich bei diesen Insekten um nützliche Tierchen, die unzählige pflanzenfressende Schädlinge vertilgen. Wenn sie jedoch im Gemüsebeet oder Kompost ihre Nester bauen, kann ihre Anzahl zu einer Plage werden. Was sind die Ursachen, dass der eigene Garten so einladend auf diese Krabbeltiere wirkt?

Ursachen für Ameisennester

Für die Ansiedlung von Ameisennestern im Garten gibt es  zwei entscheidende Faktoren:

  • trockene Erde
  • Mehltau produzierende Läuse

Das Ameisenvolk baut sein Nest dort, wo die Erde die überwiegende Zeit trocken ist. Die Ausscheidungen verschiedener Lausarten dienen ihnen dagegen als Nahrung. Sie suchen nicht nur einfach danach, sondern fördern gezielt die Vermehrung von Läusen, damit sie möglichst regelmäßig und viel von deren klebrigen Honigtau ernten können. Die Läuse sind sozusagen die Haustiere der Ameisen.

Folgen einer Ameisenplage

Obwohl die Ameisenarbeiterinnen unsere Pflanzen nicht direkt anfressen, können sie sie indirekt schädigen und sogar zu ihrem Tod beitragen. Im Gemüsebeet und Kräuterbeet gehen uns so wertvolle Erträge verloren. Es gibt zwei Ursachen, warum die Pflanzen leiden:

  • gestörter Wurzelkontakt durch Ameisennester im Wurzelbereich
  • Verlust von Pflanzensaft durch die saugenden Läuse

Natürlich sind wandernde Ameiseninsekten auch ein Störfaktor für uns Menschen, wenn sie ständig unsere Wege kreuzen. Es ist durchaus möglich, dass sie sogar einen Zugang ins Haus finden. Von allein werden diese gut organisierten Insekten kaum verschwinden. Wenn Sie sie loswerden wollen, müssen Sie sich fachliche Hilfe holen oder selbst handeln.

Ameisennest aufstöbern

Einzelne Ameisen schwirren überall im Garten. Sie bei ihrer fleißigen Arbeit zu erwischen und zu bekämpfen, ist nicht wirklich praktikabel. Dafür sind sie zu zahlreich und zu breitflächig unterwegs. Im Fokus der Bekämpfung muss daher ihr Nest liegen, dessen

Standort Sie aber erst ausfindig machen müssen. Nicht immer ist es auf Anhieb sichtbar.

  • folgen Sie den Spuren der Krabbeltiere
  • Gemüsebeet, Kräuterbeet und Blumenbeet kommen infrage
  • Rasen und Kompost absuchen
  • auch Pflanzentöpfe können einen Ameisenstaat beherbergen
  • Steinplatten sind ein gutes Versteck

Es handelt sich vor allem um trockene und schattige Standorte, an denen die Ameisenbrut vor Sonneneinstrahlung geschützt ist.

Ameisen loswerden

Pflanzen ausgiebig wässern

Ameisenvölker bauen sich ihre Nester gern im Wurzelbereich von Pflanzen. Sie verwühlen durch ihr ständiges Kommen und Gehen die Erde, es können sogar größere Hohlräume entstehen. Die Pflanzenwurzeln verlieren im wahrsten Sinne des Wortes den Bodenkontakt. In der Folge ist die Wasser- und Nährstoffversorgung gestört. Wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, kann die Pflanze vertrocknen. Wässern Sie die von der Ameisenplage betroffenen Pflanzen ausgiebig und durchgehend. Dadurch wird wieder Erde an ihre Wurzeln geschwemmt und sie kann sich wieder erholen. Da diese Insekten eine feuchte Umgebung auf Dauer nicht mögen, werden Sie auch dieses lästige Volk damit los.

Ameisennest umsiedeln

Ameisen umsiedeln

Hier ist eine sanfte Methode, mit der Sie den kompletten Ameisenstaat auf einmal loswerden können:

  1. Stülpen Sie einen mit Holzwolle ausgefüllten Blumentopf über das aufgespürte Ameisennest. Die offene Seite sollte selbstverständlich nach unten zeigen. Alternativ können Sie den Topf direkt auf eine entdeckte Ameisenstraße platzieren.
  2. Warten Sie etwa 24 bis 48 Stunden ab. In dieser Zeit siedeln die Tiere mit ihrer Brut in den Topf um.
  3. Heben Sie den Topf leicht an, um zu sehen, ob die Umsiedlung schon abgeschlossen ist. Sie erkennen das an den zahlreichen Puppen, die sich darin befinden.
  4. Schieben Sie unter die Topföffnung einen Spaten oder eine Platte, damit der Inhalt nicht wieder herausfällt.
  5. Bringen Sie den Topf samt Inhalt an einen Ort, wo der Ameisenstaat nicht mehr stören kann.

Tipp:

Der neue Standort sollte mindestens 30 Meter vom alten entfernt sein, sonst finden die Tiere wieder zurück.

Unangenehme Gerüche einsetzen

Bei der Vertreibung von Ameiseninsekten können uns auch einige Duftstoffe von großer Hilfe sein. Nutzen Sie folgende Duftgeber, deren Geruch dieses Insektenvolk nicht mag:

  • Chilipulver
  • Gewürznelken
  • Lavendelblüten bzw. Lavendelöl
  • Thymian
  • Zimt
  • Zitronenschalen

Streuen Sie eine oder mehrere dieser duftenden Substanzen großzügig auf die Nester oder auf Ameisenstraßen aus. Legen Sie immer wieder etwas nach. Besonders nach Regenfällen und Gießen muss erneut gehandelt werden, da Wasser die Stoffe ausspült.

Tipp:

Auch Pflanzenjauchen aus Beinwell oder Brennnesseln sowie eine Knoblauchbrühe eignen sich zum Besprühen der Nester, da ihr Duft ebenfalls eine vertreibende Wirkung hat.

Orientierungssinn stören

Ein paar weitere Gerüche bringen den Orientierungssinn der Ameisenarbeiterinnen derart durcheinander, dass sie den Weg zum Nest nicht mehr finden. Damit ist das Nest von der notwendigen Nahrungsversorgung abgeschnitten und kann nicht lange fortbestehen.

  • Essigwasser oder eine Teebaumlösung verwenden
  • Nester und Zugangswege damit besprühen
  • alle paar Tage wiederholen
  • nicht die Pflanzen damit benetzen

Tipp:

Mit Gartenkalk oder Kreide könne Sie dem Ameisenvolk Grenzen setzen. Die alkalischen Substanzen sind eine Barriere, die von den Insekten bei ihrer Wanderung nicht überquert wird.

Hausmittel einsetzten

Ameisenhaufen

Wenn sich Ameisen überall im Kräuterbeet oder Gemüsebeet tummeln, ist der Einsatz von Chemie nicht erwünscht. Das gilt auch für ein Ameisennest im Kompost. Nutzen Sie in diesen Fällen folgende Hausmittel:

  • Backpulver/ Natron
  • abgestandenes Bier mit etwas Honig
  • kochendes Wasser

Die Biermischung wird in eine flache Schale gefüllt und in der Nähe einer Ameisenstraße aufgestellt. Die Wände müssen senkrecht sein, damit die Tiere nicht mehr herauskrabbeln können. Backpulver wirkt nur, wenn die Insekten damit in Kontakt kommen und verätzt werden. Das Übergießen des Nestes mit kochendem Wasser ist dagegen nur möglich, wenn es sich nicht in unmittelbarer Nähe einer Pflanze befindet.

Tipp:

Mischen Sie Backpulver mit Zucker, damit es von den Ameisen indirekt gefressen wird. Erst so bekommt das Mittel die Gelegenheit seine Wirkung wie gewünscht zu entfalten und viele Ameisen zu töten.

Natürliche Fressfeinde nutzen

Wenn die nützlichen Ameisen aufgrund ihrer Anzahl zu Schädlingen mutieren, können uns wiederum andere Nützlinge bei ihrer Bekämpfung eine Hilfe sein. Vögel, Käfer, Libellen, Spinnen oder Kröten fressen die winzigen Tiere, sofern sie sich selbst im selben Garten aufhalten. In einem „aufgeräumten“ Garten sind sie kaum anzutreffen, wohingegen ein naturnaher Garten von allein anziehend wirkt.

Diese Fressfeinde gezielt für diesen Zweck schnell mal eben anzulocken, ist weder einfach noch immer erwünscht. Mit dem Einsatz von Nematoden, sog. Fadenwürmern, können wir das Ameisenvolk viel effektiver loswerden. Die winzig kleinen Würmer können Sie einfach und preiswert im Gartenfachhandel oder über das Internet beziehen.

Läuse zeitnah bekämpfen

Die letzte Maßnahme setzt auf Bekämpfung der Ursachen der Ameisenausbreitung. Überall wo Ameisen herumkrabbeln, sind meist auch Läuse nicht weit. Machen Sie diese Nahrungslieferanten aus und leiten Sie unverzüglich geeignete Bekämpfungsmaßnahmen ein. Die Läuse können sich an den Blättern, Blüten und Stängeln fast aller Gartenpflanzen befinden, aber auch versteckt an deren Wurzeln. Wenn Sie die Wanderung der Ameisen beobachten, werden diese Sie schnell zu den Läusen führen.

  • Läusebefall sofort bekämpfen
  • mit Mitteln auf Neem- oder Rapsölbasis
  • alternativ mit Seifenlösung besprühen
  • auch Knoblauchlösung und Pflanzenjauchen sind geeignet
  • das Besprühen mehrmals wiederholen

Ohne Läuse und deren köstlichen Honigtau verliert der Garten seine ursprüngliche Attraktivität für Ameisen. Hungrig ziehen sie weiter.

Überflüssige Chemie

Große Chemiekonzerne kommen ihrem selbstgesetzten und äußerst profitablen Auftrag nach, die Erde flächendeckend mit Chemie zu überziehen, indem sie auch Gift gegen Ameisen anbieten. Doch hat Gift in einem Kräuterbeet, Gemüsebeet und Kompost wirklich was zu suchen? Angesichts der sanften und umweltfreundlichen Alternativen spricht kein einziger Grund für und viele gegen ihren Einsatz im heimischen Garten.

Ameisen im Haus

Ameisen bekämpfen

Vom Garten bis zum Haus ist es nicht weit. Die kleinen Insekten finden überall eine Ritze, durch die sie bequem ins Innere gelangen können. Einzelne Exemplare sind zwar unerwünscht, doch können sie keinen allzu großen Schaden anrichten. Anders sieht es dagegen aus, wenn sich der ganze Ameisenstaat unterm Parkett ansiedelt. Halten Sie schon aus diesem Grund Ihren Garten weitestgehend ameisenfrei.

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