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Heidekraut vertrocknet: so retten Sie Erika

Heidekraut vertrocknet

Heidekraut ist in vielen verschiedenen Arten und Sorten erhältlich. Allen ist gemeinsam, dass sie empfindlich auf zu viel oder zu wenig Wasser reagieren. Die Folge: Das Heidekraut vertrocknet. So retten Sie Ihre Erika.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Staunässe meist Ursache für das Vertrocknen
  • führt zu Wurzelfäulnis, keine Wasseraufnahme mehr möglich
  • sofort in frisches Substrat umpflanzen
  • faulige Wurzeln und vertrocknete Pflanzenteile wegschneiden
  • vor dem Gießen immer Fingerprobe durchführen

Staunässe häufigste Ursache

So paradox es klingen mag: Wird das Heidekraut von unten her allmählich braun und vertrocknet, ist in der Regel nicht zu wenig Wasser die Ursache – stattdessen ist die Pflanze aufgrund von zu viel Wasser „ertrunken“. Staunässe kann das Gewächs nämlich gar nicht leiden, denn diese verursacht eine fortschreitende Wurzelfäule, die dazu führt, dass die Pflanze über die faulenden Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen kann.

Frau gießt Heidekraut im Balkonkasten
Auch wenn das Heidekraut gerne etwas feuchter steht, schadet zu viel Wasser der Pflanze ungemein.

Ob bei Ihrer Heide tatsächlich auf übermäßiges Gießen zurückzuführende Staunässe vorliegt, erkennen Sie an diesen Symptomen:

  • Erde fühlt sich feucht oder nass an
  • v. a. in mehreren Zentimetern Tiefe
  • muffiger, unangenehmer Geruch
  • Pflanze vertrocknet von unten her
  • faulige, matschige bzw. braun verfärbte Wurzeln

Sofern dies auf Ihre Heidekrautgewächse zutrifft, sollten Sie sie auf keinen Fall mehr gießen!

Erika retten

Um Erika zu retten, stellen Sie zunächst das Gießen ein. Weiterhin nehmen Sie diese Maßnahmen vor:

  • austopfen oder ausgraben
  • nasse Erde sorgfältig entfernen
  • faulige Wurzeln wegschneiden
  • ebenso vertrocknete Pflanzenteile (werden nicht wieder grün)
  • in frisches Substrat eintopfen / einpflanzen
Heide in Balkonkasten pflanzen
Wer Heide in Pflanzgefäße setzt, sollte keinesfalls die Drainage vergessen.

Vor allem in Töpfen kultivierte Heidegewächse benötigen eine gute Drainage, denn diese verhindert Staunässe von vornherein. Hierzu benötigen Sie

  • einen Pflanztopf mit Abzugsloch
  • einen Untersetzer oder Übertopf
  • als unterste Schicht im Topf Blähton o. ä.
  • lockeres, mit Blähton oder Sand versetztes Substrat

Überschüssiges Gießwasser läuft durch den Topf hindurch und sammelt sich im Übertopf bzw. Untersetzer. Entfernen Sie es zeitnah, d. h. innerhalb von 10 bis 15 Minuten, damit die Pflanze keine „nassen Füße“ bekommt. Gießen Sie zukünftig nur nach Bedarf, ergo wenn sich die Erde trocken anfühlt.

Tipp: Gießen Sie Heide mit möglichst kalkarmem Wasser. Gut eignet sich etwa aufgefangenes Regenwasser oder abgestandenes, handwarmes Leitungswasser. Abgekühltes Kartoffelkochwasser lässt sich ebenfalls zum Gießen verwenden und liefert noch zusätzliche Nährstoffe.

Wassermangel als Ursache

Hornspäne
Mit einer Düngegabe, geeignet sind z.B. Dünger für Moorbeetpflanzen, Hortensiendünger oder Hornspäne (Foto), können Sie das geschwächte Heidekraut unterstützen. Doch Vorsicht: auch hier gilt, dass viel nicht viel hilft!

Natürlich kann es auch sein, dass das Heidekraut vertrocknet, weil es nicht gegossen wurde – etwa, weil man ein paar Tage unterwegs und die Tage sehr heiß waren. In diesem Fall topfen Sie Kübelerika aus und stellen Sie sie mit dem Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser. Lassen Sie die Pflanze sich kräftig mit Wasser vollsaugen, was sich gut an den aufsteigenden Luftblasen erkennen lässt. Sind diese Luftblasen nicht mehr zu sehen, setzen Sie das Gewächs wieder in ihren Topf.

Hinweis: Tatsächlich ist insbesondere an heißen Tagen Vorsicht geboten, denn Heidekraut hat einen recht hohen Wasserbedarf und sollte nicht austrocknen.

Richtig pflegen im Winter

Winterheide (Erica carnea)
Die Winterheide wird oft auch als Schneeheide bezeichnet und ist gut winterhart.
Quelle: H. Zell, Erica carnea 001, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die so genannte Winterheide (Erica carnea) ist eine beliebte Balkonbepflanzung für die kalte Jahreszeit. Allerdings vertrocknet dieses Heidekraut besonders häufig – weil grundsätzlich zu viel gegossen wird. Denken Sie daran, dass die Pflanzen im Winter sehr viel weniger Wasser als in den Sommermonaten brauchen. Machen Sie deshalb vor jedem geplanten Gießen die Fingerprobe:

  1. Stecken Sie Ihren Zeigefinger mehrere Zentimeter tief ins Substrat.
  2. Fühlt sich die Erde feucht an?
  3. Dann nicht gießen.
  4. Ist die Erde trocken?
  5. Dann muss gegossen werden.

Hinweis: Auch hier ist eine gute Topfdrainage oftmals lebensrettend.

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte man Heidekraut gießen?

Eine konkrete Antwort lässt sich auf diese Frage nicht geben, denn der Wasserbedarf hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem Standort, Umgebungstemperatur und Bodenfeuchtigkeit bestimmen, wie oft und wie viel gegossen werden muss. Den richtigen Zeitpunkt bestimmen Sie am besten mit der weiter oben im Text beschriebenen Fingerprobe. Bezüglich der Wassermenge lässt sich sagen, dass die Erde nach dem Gießen feucht sein sollte – aber keinesfalls nass. Das Wasser darf nicht im Topf „stehen“.

Ist Heide immer winterhart?

Tatsächlich ist nicht jedes Heidekrautgewächs winterhart. Als gut frostverträglich gelten vor allem Sommer- bzw. Besenheide (Calluna vulgaris), Winterheide (Erica carnea) sowie die hübsche Japanische Lavendelheide (Pieris japonica). Grauheide (Erica cinerea) oder auch die aus Südafrika stammende Glockenheide (Erica gracilis) sind bei uns hingegen nicht winterhart und müssen daher jedes Jahr aufs Neue angepflanzt werden. Allerdings gibt es auch winterharte Glockenheiden mit schönen Blüten, etwa Erica tetralix (Moorheide) oder Daboecia cantabrica (Irische Glockenheide).

Was ist der Unterschied zwischen Sommerheide und Winterheide?

Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterheide ist schnell erklärt: Die Sommerheide wird auch als Besenheide bezeichnet, trägt den wissenschaftlichen Namen Calluna vulgaris und blüht von August bis Oktober. Die Winterheide hingegen wird auch Schneeheide oder winterblühende Heide genannt, da sie in der kalten Jahreszeit zwischen November und April blüht. Zudem ist Erica carnea, so der wissenschaftliche Name, immergrün.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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