Hokkaido Kürbis anbauen: Pflege von A-Z | Anbau & Ernte
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- Mai, Juni, Juli
- Wuchsform
- einjährig, Kriechend
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Kürbisgewächse, Cucurbitaceae
- Pflanzenarten
- Einjährige Pflanzen, Fruchtgemüse
- Gartenstil
- Gemüsegarten, Selbstversorgergarten
Herbstzeit ist Kürbiszeit. Einer der gefragtesten Speisekürbisse ist der Hokkaido. Der orange-rote Kürbis mit dem leuchtenden Fruchtfleisch ist vor allem deshalb so beliebt, weil man ihn für die Zubereitung nicht schälen muss. Da das Klima in seiner japanischen Heimat dem unsrigen in Mitteleuropa ähnelt, lässt sich das Gemüse mit dem klangvollen Namen Cucurbita maxima Duchesne ssp. maxima convar. maxima ‚Red Kuri‘, oder kurz Hokkaidokürbis, auch in heimischen Gärten ohne großen Aufwand anbauen.
Inhaltsverzeichnis
Anbau
Erfahren Sie nachfolgend alles zum Anbau des Hokkaidokürbisses. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wie erfolgt die Aussaat?
Standort
Der Hokkaidokürbis, in Japan Uchiki Kuri genannt, gehört zu den früh reifenden Winterkürbissen, der sich hervorragend sowohl im Garten, als auch in großen Kübeln anbauen lässt. Als wärmeliebende Pflanze bevorzugt er einen sonnigen, aber geschützten Platz, um gesund und kräftig zu wachsen. Wenn der Boden durchfriert, kommt es zu irreversiblen Schäden an der Pflanze. Die Blüte beginnt zwar schon Ende Mai, allerdings dauert es dann noch einmal mindestens zwei Monate bis zur Erntezeit.
Boden
Kürbisse wie der Hokkaido wachsen sehr schnell. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen im Durchschnitt rund 95 bis 120 Tage. Für ein gutes Gedeihen benötigt die Pflanze einen nährstoffreichen, fruchtbaren Boden, der das Wasser gut speichern kann, andererseits jedoch nicht zu Staunässe neigt. Einen sehr sandhaltigen Gartenboden sollten Sie daher im Vorfeld mit einer guten Portion Kompost und eventuell etwas hochwertiger Gartenerde vermengen. Ist der Boden verdichtet oder kann das Regen- und Gießwasser nur schlecht ablaufen, ist es notwendig, eventuell eine Drainageschicht anzulegen und den Gartenboden mit Sand und Kompost durchlässiger zu machen. Gut bewährt hat es sich in diesem Fall auch, einen leichten Hügel aufzuschütten, um eine gute Drainage zu gewährleisten. So sieht der ideale Boden für den Anbau von Hokkaido-Kürbis aus:
- locker
- humos
- nährstoffreich
- tiefgründig
Tipp:
Ideal für den Hokkaido sind auch Standorte in der Nähe von oder auf dem Kompost.
Pflanznachbarn
Eine kluge Kombination der Pflanznachbarn macht sich in der Gartenkultur bezahlt – Stichwort Mischkultur. Neben der Höhe der Pflanzen und der Ausprägung der Wurzeln spielen unter anderem auch die Nährstoffbedürfnisse der einzelnen Gemüsearten eine entscheidende Rolle. Hokkaidokürbisse gehören zu den Starkzehrern und breiten sich mit ihren Ranken relativ flach über den Boden aus.
Gute Pflanznachbarn
- Bohnen (vor allem senkrecht wachsende Arten)
- Brokkoli
- Lauch- oder Gemüsezwiebeln
- Mais
- Ringelblumen
Schlechte Pflanznachbarn
Dill, Gurken oder Kohl sollten Sie zusammen mit dem Kürbis lieber nicht oder nur in einiger Entfernung anbauen. Auch andere Kürbissorten und Zucchini sollten nicht vergesellschaftet werden. Unterschiedliche Kürbissorten sind in der Lage, sich gegenseitig zu befruchten. Kommt es im ungünstigsten Fall zu einer Fremdbefruchtung, kann sich das im Geschmack und der Qualität des Hokkaidokürbisses bemerkbar machen.
Anzucht aus Samen
Da es sich bei der Pflanze um ein einjähriges Gemüse handelt, wird der Hokkaidokürbis ausschließlich aus Samen gezogen. Die Samen erhalten Sie in jedem gut sortierten Gartenfachmarkt. Sie können die Samen natürlich auch aus einem selbst gezogenen oder gekauften Hokkaido entnehmen und für den Anbau verwenden.
Direktaussaat ins Freiland
Bezüglich kalter Temperaturen ist der Hokkaidokürbis etwas empfindlich. Warten Sie mit der Aussaat der Samen direkt ins Freiland daher bis nach den Eisheiligen Mitte Mai. Bevor Sie die Samen jedoch in die Erde legen, sollten Sie zunächst das Beet gut umgraben, eventuell verbessern und jegliches Unkraut, große Steine und alte Wurzeln aus dem Boden entfernen. Am besten bringen Sie bereits im Herbst vor der Aussaat Stallmist ein oder pflanzen eine Gründüngung an, um den Nährstoffgehalt im Gartenboden zu erhöhen. So gehen Sie bei der Kürbisaussaat vor:
- Zeitpunkt: ab Mitte Mai bis Ende Juni
- 2 bis 3 Samen je Loch
- Aussaattiefe: 2 bis 3 cm
- locker mit feinem Substrat bedecken
- Abstand: 1 m
- Keimdauer: 8 bis 14 Tage
- Kulturdauer: bis zur Ernte etwa 4 Monate
Bis zum Keimen ist es notwendig, die Samen gleichmäßig feucht zu halten. Dazu sprühen Sie die Erde rund um die Saatstelle vorsichtig mit dem feinen Wassernebel aus dem Gartenschlauch ein oder verwenden den Brauseaufsatz einer Gießkanne, um die Erde nicht wegzuschwemmen. Am besten platzieren Sie gleich beim Pflanzen einen Holzstab oder ein Etikett an die Saatstelle, damit Sie die Samen beim Gießen leichter wiederfinden. Nach etwa zwei Wochen zeigen sich die ersten Sämlinge. Sollten mehrere Samen pro Loch gekeimt haben, pflanzen Sie überzählige Pflänzchen um und entsorgen schwache Exemplare.
Vorzucht
Um dem Kuri-Kürbis einen Vorsprung zu verschaffen und die Ernte um ein paar Wochen nach vorne zu verlegen, können Sie die Kürbissamen auch im Haus, einem Frühbeet oder dem Gewächshaus vorziehen. Der ideale Zeitraum hierfür liegt zwischen Ende März und Anfang Mai. Ein Vorziehen im Haus hat zudem den Vorteil, dass die Sämlinge nicht von Schnecken kahlgefressen werden. Haben Sie die Samen selbst aus einem frischen Kürbis geerntet, spülen Sie restliches Fruchtfleisch unter fließendem Wasser ab. Sie können die frischen Samen entweder direkt in Erde einpflanzen oder ein paar Monate an einem dunklen Ort trocken lagern. Um die Keimfähigkeit der trockenen Samen zu beschleunigen, ist es sinnvoll, diese vor dem Pflanzen für ein bis zwei Tage in zimmerwarmem Wasser einzuweichen. Für die Vorzucht auf der Fensterbank im Haus benötigen Sie:
- Hokkaido-Samen
- Pflanztöpfe
- durchsichtige Plastikbeutel
- Gummibänder
- Anzuchterde
Füllen Sie die Anzuchterde in die Pflanztöpfe und feuchten diese mit etwas Wasser an. Mit dem Daumen drücken Sie ein kleines Loch in die Mitte und legen pro Topf je zwei Samen nebeneinander in das Loch. Nachdem Sie die Samen mit feinem Substrat bedeckt haben, stülpen Sie einen Gefrierbeutel über den Topf und befestigen ihn mit einem Gummiband. Zum Keimen stellen Sie die Töpfe auf eine warme, helle Fensterbank ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Tipp:
Ziehen Sie die Hokkaido-Samen nicht zu früh vor, sonst wird die Pflanze zu groß, bevor sie ins Freiland gepflanzt werden kann.
Pflanzen
Sind mindestens drei Wochen seit der Aussaat vergangen und keine Frostgefahr mehr zu befürchten, ist es an der Zeit, die kleinen Kürbispflanzen ins Freiland auszupflanzen. Jede einzelne Pflanze benötigt etwa zwei Quadratmeter, um sich ausbreiten zu können und einen Konkurrenzkampf mit anderen Gewächsen zu vermeiden.
- Zeitpunkt: nach den Eisheiligen Mitte Mai
- Pflanzabstand: mindestens 1 m
Kübelkultur
Wer keinen eigenen Garten hat, kann einen Hokkaido auch auf dem Balkon anbauen. Allerdings benötigt die Pflanze einen recht großen Behälter, damit sie sich gut entwickeln kann und reichlich Früchte ansetzt.
- Größe: mindestens 100 x 50 x 50 cm
- Drainagelöcher im Boden
- zunächst 5 bis 10 cm Drainage aus Blähton oder Lavagranulat einfüllen
- Substrat: humose Blumen- oder Gartenerde plus Kompost
- Anteil Kompost: etwa ein Drittel
Pflege
Der Anbau und die Pflege von Kuri-Kürbissen ist nicht besonders schwierig und gelingt auch Anfängern im Gemüseanbau problemlos.
Gießen
Wässern Sie ihre Hokkaidopflanzen regelmäßig, sodass die Erde niemals völlig austrocknet. Leiten Sie dabei das Wasser möglichst direkt in den Wurzelbereich der Pflanze und vermeiden es, die Blätter zu benetzen. Feuchtes Laub und nasse Blüten sind anfällig für Erkrankungen. Während es im Frühsommer und bei kleineren Pflanzen oft noch ausreicht, zwei- bis dreimal in der Woche zu gießen, muss der Kürbis bei größerer Hitze und langen Trockenperioden in der Regel täglich oder sogar zweimal am Tag, vorzugsweise am Morgen und Nachmittag, gewässert werden.
Düngen
Schon beim Pflanzen der jungen Kürbissämlinge sollten Sie auf einen nährstoffreichen Boden achten. Insofern Sie im Herbst des Vorjahres Stallmist oder eine Gründüngung eingebracht haben, ist zu Beginn kein zusätzlicher Dünger notwendig. In allen anderen Fällen bereiten Sie den Jungpflanzen beste Voraussetzungen, wenn Sie großzügig gesiebten, reifen Kompost unter das Substrat mischen. Zusätzlich können Sie folgende Komponenten untermischen:
- Hornspäne
- Hornmehl
- Guano
In der Wachstumsperiode verabreichen Sie dann etwa alle zwei bis drei Wochen etwa fünf Liter Kompost pro Quadratmeter. Als Alternative hat sich Brennnesseljauche bewährt. Die Jauche ist reich an Stickstoff und unterstützt den Hokkaidokürbis damit in seinem rasanten Wachstum.
Ausgeizen
Ein Hokkaidokürbis strebt wie alle Kürbisarten danach, sich reichlich zu verzweigen. Da der Pflanze jedoch nur eine begrenzte Menge an Energie zur Verfügung steht, steckt sie diese vorzugsweise in die Triebe. Die Folge sind viele kleine Früchte. Sollten Sie diese Wuchsform bevorzugen, müssen Sie nichts dagegen unternehmen. Möchten Sie lieber größere Hokkaido-Früchte ernten, erzielen Sie dies durch das Entfernen überschüssiger Ranken. Diesen Vorgang nennt man auch Ausgeizen. Die Prozedur ist jedoch bei Weitem nicht so arbeitsintensiv wie bei Tomaten. Es genügt, zweimal in der Wachstumsphase auszugeizen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Juni: alle längeren Triebe bis auf 2 Blätter einkürzen
- Juli: Ranken oberhalb des fünften bis sechsten Blattes kappen
- die erste weibliche Blüte an jedem Trieb abbrechen
- nur etwa fünf bis sechs weibliche Blüten stehen lassen
- alle anderen herausbrechen
- nach der Bestäubung alle männlichen Blüten herausnehmen
Zunächst erscheinen an der Kürbispflanze die männlichen Blüten, ein paar Tage später die weiblichen. Die Blüten sind leicht zu unterscheiden: Während die männlichen Blüten einen langen Stiel haben, ist an der Basis der weiblichen Blüten ein rundlich verdickter Fruchtknoten angelegt, der bereits wie ein kleiner Kürbis aussieht.
Tipp:
Um die Früchte vor Fäulnis zu schützen, die durch Druckstellen und Feuchtigkeit entsteht, hat es sich bewährt, eine Handvoll Stroh unter jede Frucht zu legen.
Ernte
Der Hokkaidokürbis gehört zu den Winterkürbissen, die im Herbst und Spätherbst Saison haben. Je nach Zeitpunkt der Aussaat können die Früchte zwischen Ende September und November geerntet werden. Einzelne Kürbisse können auch schon im August reif sein. Ernten Sie den Uchiki Kuri nur in vollreifem Zustand, damit er möglichst lange lagerfähig bleibt. Ist das wegen kalt-nasser Witterungsverhältnisse nicht möglich, ist es sinnvoll, die Ernte der Früchte vorzuverlegen. An einem trockenen und warmen Ort reift der Kürbis schnell nach. Ob ein Hokkaido reif ist, erkennen Sie an folgenden Merkmalen:
- leuchtend orangefarbene Schale
- Ausnahme: grüne Hokkaidosorten
- feste, glatte Hautoberfläche
- Stiel: trocken und leicht verholzt
- Fruchtkörper klingt beim Klopfen hohl
Hinweis:
Lassen Sie bei der Ernte ein mindestens fünf Zentimeter langes Stück Stiel stehen.
Lagerung
Reife, unbeschädigte Früchte sind nach der Ernte mehrere Monate haltbar, insofern sie unter perfekten Bedingungen gelagert werden. Leider kommt es bei der Lagerung auch bei erfahrenen Gärtnern oft zu Fehlern. Denn bei der Auswahl des Lagerortes müssen Sie ein paar wichtige Grundsätze beachten: Kürbisse vertragen keine Kälte und dürfen auf keinen Fall feucht gelagert werden. Sollten in Ihrem Keller Probleme mit Schimmel und Feuchtigkeit auftreten, suchen Sie sich lieber einen anderen Ort zur Lagerung. Die erfolgt am besten folgendermaßen:
- Stiel unbedingt an Frucht belassen
- auf Brett mit Zeitungspapier legen
- in Holzkiste mit Holzwolle
- nicht stapeln
- gelegentlich wenden
Krankheiten und Schädlinge
Jungpflanzen und die Blüten des Hokkaidokürbis sind bei Schnecken beliebt. Sorgen Sie deshalb für einen guten Schneckenschutz bei einem im Freiland ausgesäten Kürbis.
Mehltau
Des Weiteren wird die Lebensdauer von Hokkaidokürbissen häufig von Echtem oder Falschem Mehltau eingeschränkt. Beim Mehltau handelt es sich um einen Pilz mit einem besonders charakteristischen Schadbild. Er legt sich als weißer, mehliger Belag auf Früchte und Blätter. Während der Echte Mehltau meist nach längerer Trockenheit auftritt, entsteht Falscher Mehltau, wenn es anhaltend feucht oder sogar nass ist. Wärme begünstigt die Ausbreitung des Schadpilzes, deshalb tritt er in der Regel in den Sommermonaten auf. Gießen Sie Ihren Hokkaido daher regelmäßig, aber niemals über die Blätter. Und achten Sie auf einen guten Standort, an dem der Kürbis gut abtrocknen kann und der Boden das Wasser ausreichend ableitet. Zur Bekämpfung des Mehltaus hat sich ein Gemisch aus Wasser und Frischmilch im Verhältnis 9 + 1 bewährt. Sprühen Sie die Blätter und Früchte einige Tage in Folge mit dem Gemisch ein.