Vögel mit gelbem Bauch/Brust: 15 heimische Arten
Über 300 Vogelarten leben in Deutschland, die an ihrer Form und Gefiederfarbe erkennbar sind. Vögel mit gelber Brust oder einem gelbem Bauch sind besonders leicht zu erkennen und zuzuordnen.
Auf den Punkt gebracht
- nur ein kleiner Teil der heimischen Vogelarten präsentiert eine gelbe Brust oder einen gelben Bauch
- am stärksten ausgeprägt sind die Farbtöne bei Singvögeln
- nur wenige See- und Greifvögel zieren verschiedene Gelbvariationen
- die Gelbfärbung erlaubt die einfache Zuordnung der Arten während der Vogelbeobachtung
Inhaltsverzeichnis
- 12 Singvogel-Arten vorgestellt
- Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
- Erlenzeisig (Spinus spinus)
- Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
- Gelbspötter (Hippolais icterina)
- Girlitz (Serinus serinus)
- Goldammer (Emberiza citrinella)
- Kohlmeise (Parus major)
- Orpheusspötter (Hippolais polyglotta)
- Pirol (Oriolus oriolus)
- Schafstelze (Motacilla flava)
- Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
- Zitronengirlitz (Carduelis citrinella)
- Gelbe Brust oder gelber Bauch: 2 Seevögel-Arten
- Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus)
- Löffler (Platalea leucorodia)
- Gelber Bauch: 1 Greifvogel-Art
- Merlin (Falco columbarius)
- Häufig gestellte Fragen
12 Singvogel-Arten vorgestellt
Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
- Größe: 11 cm bis 12 cm
- ausgeprägt gelbe Brust, Rest des Gefieders blau, schwarze Zeichnung am Kopf
- lebt Überall mit ausreichend Gehölz, Nadelbäume seltener
- Nahrung: Samen, Körner, Äpfel, Beeren, Insekten, Spinnen, Larven
- Stimme: zizi, zizizi, titi
- Zugverhalten: Standvogel
Mehr über Meisen
Hinweis: Blaumeisen sind aufgrund ihres geringen Gewichts wahre Kletterkünstler. Dadurch ist es ihnen möglich, sogar an Meisenknödeln oder anderen Futterstellen zu hängen und gleichzeitig zu essen.
Erlenzeisig (Spinus spinus)
- Größe: 10 cm bis 12 cm
- Brust und Oberseite grüngelb, gelber Bauch, Strichmuster an Ober- und Unterseite, graugrüne oder schwarze Kappe
- Nadelwälder, Mischwälder, Gärten, Parkanlagen, Erlen und Birken bevorzugt
- Nahrung: Samen
- Stimme: ausgeprägter Gesang, tilö
- Zugverhalten: Teilzieher
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
- Größe: 18 cm bis 20 cm
- Brust und Bauch gelbweiß, grüngelber Bürzel, Oberseite und Kopf grau, schwarzbraune Flügel mit weißen Streifen, schwarze Kehle (Männchen)
- Bergseen, Bäche oder Flüsse (schnellfließend)
- Nahrung: Wasserinsekten, Spinnen, Kleinfische
- Stimme: ziss-ziss, ze-ze-ze, zit-zitt
- Zugverhalten: nein oder Kurzstreckenzieher
Gelbspötter (Hippolais icterina)
- Größe: 12 cm bis 13,5 cm
- zitronengelbe Unterseite, graugrüne Oberseite, gelber Überaugenstreif
- Auwälder, freistehende Gehölze, Laubwälder, Gärten, Parkanlagen
- Nahrung: Spinnentiere, Schnecken, Insekten, Beeren (seltener), Früchte (seltener), Regenwürmer (seltener)
- Stimme: tä, hiäh, Imitationen anderer Singvögel, jammernd, nasal
- Zugverhalten: ja, Zugvogel, Fernzieher
Girlitz (Serinus serinus)
- Größe: 12 cm
- gesamter Körper leuchtend gelb, Weibchen mit leichtem Grünton, Flügel dunkel gestreift
- urbane Gegenden, lichte Gehölzansammlungen, offene Landschaften
- Nahrung: Samen, Knospen
- Stimme: quietscht, trillert
- kleinste Finkenart in Europa
Goldammer (Emberiza citrinella)
- Größe: 16 cm bis 17 cm
- gelber Bauch- und Brustbereich, gelber Kopf, gelbbraun (Weibchen)
- offene bis halboffene Gegenden, keine Präferenz
- Nahrung: Sämereien, seltener Spinnentiere und Insekten
- Stimme: zick, zürr, si-si-si, düüh
- Zugvogel: nein oder Kurzstreckenzieher
Kohlmeise (Parus major)
- Größe: 13 cm bis 15 cm
- intensiv gelber Bauch mit schwarzem Längsstreifen, schwarzer Kopf mit weißer Zeichnung, grüner Mantel, graublaue Flügel
- keine Präferenz, häufig in Laubwäldern und urbanen Gegenden anzutreffen
- Nahrung: Insekten, Blattläuse, Raupen, Larven, Spinnen, Samen
- Stimme: ähnlich wie andere Meisen, zi tuhi
- Zugvogel: nein oder Kurzstreckenzieher
Orpheusspötter (Hippolais polyglotta)
- Größe: 13 cm
- gelbe Unterseite, braungrüne Oberseite, gelber Überaugenstreif
- bevorzugt sonnige Gegenden, Gärten, wilde Hecken, lockere Waldränder
- Nahrung: Spinnentiere, Insekten, Früchte
- Stimme: ähnlich wie Gelbspötter, deutlich variationsreicher
- Fernzieher
- Verwechslungsgefahr: Gelbspötter
Pirol (Oriolus oriolus)
- Größe: 20 cm bis 25 cm
- Aussehen Männchen: strahlend gelber Körper, Flügel, Schwanz und Zügel schwarz, intensiv roter Schnabel
- Aussehen Weibchen: weißer Bauch, verwaschen gelber Körper, Flügel und Schwanz schwarz, graue Zügel
- bevorzugt sonnige Gegenden, lockere Wälder, Parkanlagen, Gewässer, Gärten (seltener)
- Nahrung: Insekten, Raupen, Larven, Beeren, Früchte
- Stimme: flötendes didlioh
- Fernzieher
Schafstelze (Motacilla flava)
- Größe: etwa 17 cm
- gelbe Brust, gelber Bauch, hellgrüner Rücken, schwarzer Schwanz, dunkle Flügel
- Wiesen und Felder in Gewässernähe
- Nahrung: Insekten, Würmer, Spinnentiere
- Stimme: kaum vernehmbar
- Kurzstreckenzieher
Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
- Größe: 11 cm bis 13 cm
- hellgelbe Brust und Kehle, weißer Bauch, grüne Oberseite, Augenstreifen gelb, dunkelgrünes Gesicht
- Laubwälder, Mischwälder, seltener in Nadelwäldern mit solitären Laubbäumen
- Nahrung: Beeren, Insekten, Spinnentiere
- Stimme: schwermütiges djü, zip-Gesang
- Fernzieher
Zitronengirlitz (Carduelis citrinella)
- Synonym: Zitronenzeisig
- Größen: 11 cm bis 13 cm
- Bauch und Gesicht gelb, grüngelber Rücken, Hals und Kopf grau, sanft gestreift
- Bergwälder mit Fichten
- Nahrung: Samen, Insekten (seltener)
- Stimme: kurzes dyit, ziet, dit-dit
- in Deutschland nur in den südlichen Gebirgen anzutreffen
Gelbe Brust oder gelber Bauch: 2 Seevögel-Arten
Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus)
- Größe: 40 cm bis 55 cm
- weißer Brust- und Halsbereich, leicht gelbe Tönung, ansonsten braungrau, schwarze Kappe
- offenes Meer, Küstenbereiche
- Nahrung: Kleinsäuger, Kleinvögel, Eier, Beeren, Krebse, Fische
- Stimme: kriip, kju, glii-äh (Balz), kir (Balz)
- Fernzieher
- nur an Ost- oder Nordsee im Herbst oder Frühling zu sehen
Löffler (Platalea leucorodia)
- Synonym: Löffelreiher
- Größe: 80 cm bis 100 cm
- gold-gelbe Brust, restliches Gefieder weiß, Kopf mit Schmuckfedern verzieht, schwarzer Schnabel mit gelber Spitze
- Wattenmeer, Büsche (selten), Bäume (selten)
- Nahrung: Krebstiere, Kleinfische, Insekten, Muscheln
- Stimme: seltenes Grunzen oder Heulen
- Kurzstreckenzieher
Gelber Bauch: 1 Greifvogel-Art
Merlin (Falco columbarius)
- Größe: 25 cm bis 33 cm
- Aussehen Männchen: orange-gelber Bauch und Nacken, blaugraue Oberseite, schwarze Binde am Schwanz
- Aussehen Weibchen: Unterseite beige, braun gestreift, Oberseite graubraun, gebänderter Schwanz
- offene Gegenden, Felder, Küstengegenden
- Kleinvögel, Wühlmäuse und andere Kleinsäuger, Insekten
- Stimme: schrilles kikiki oder jijiji
- Kurzstreckenzieher (überwintert in Deutschland)
Hinweis: Der Merlin gilt als kleinste Falkenart in Europa. Durch seine Flügelspannweite von 60 cm (Männchen) bis 67 cm (Weibchen) ist er dennoch recht auffällig.
Mehr über Greifvögel
Häufig gestellte Fragen
Heimische Vogelarten lassen sich besonders gut anlocken, wenn Sie ihnen Nahrungsquellen und einen Unterschlupf zur Verfügung stellen. Falls Sie genügend Platz im Garten haben, bietet sich die Pflanzung von Gehölzen wie Weißdorn (Crateagus monogyna), Schlehdorn (Prunus spinosa) oder Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) an. Vogelhäuser, Tränken und wilde Ecken sind ebenfalls geeignet, um Ihr Grundstück für die Tiere attraktiv zu gestalten.
Wenn Sie sich immer noch nicht ganz sicher sind, um welchen Vogel es sich handelt, bieten sich Apps und Bücher zur Vogelbestimmung an. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass das Buch oder die App unsere einheimischen Arten auflistet. Sie präsentieren weitere Bilder des Gefieders und stellen sogar Sound-Dateien mit den Vogelstimmen- und Gesängen zur Verfügung.
Das ist stark abhängig von der jeweiligen Art. In den meisten Fällen sind die Weibchen unauffälliger gefärbt, da Männchen mit ihrem Federkleid die Aufmerksamkeit während der Balz auf sich ziehen wollen. Aus diesem Grund sollten Sie nicht nur auf die Farbe, sondern die anderen Merkmale und den Ruf der Tiere achten. Es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel die Goldammer, die ebenfalls gelb gefärbt sind.