Wespennest selbst entfernen? 10 Hausmittel zum Wespen vertreiben
Ein Wespennest selbst zu entfernen, ist nur unter entsprechenden Bedingungen möglich. Durch Hausmittel und andere Maßnahmen kann jedoch eine Lösung gefunden werden, die schonend ist.
Auf den Punkt gebracht
- ausreichend Abstand zu Wespennestern zu halten ist entscheidend
- Beseitigung nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit vorherigem Antrag möglich
- die Nester werden von manchen Arten nur ein Jahr lang genutzt
- einfaches Einschließen des Nestes reicht nicht aus
- Unterscheidung der Arten für viele Laien kaum möglich
Inhaltsverzeichnis
Gründe für die Entfernung
Wenn Wespen ein Nest bauen, verwenden sie dafür Zellulose und Speichel. Die Zellulose können sie dabei aus verschiedenen Quellen gewinnen.
Darunter beispielsweise:
- (morsches) Holz
- Papier
- Pappe
- Rinde
Gewächse und Möbel sind vor ihnen also ebenso wenig sicher wie Balken, Leisten und Dämmungen. Mit ihren Mundwerkzeugen schaben sie Schicht für Schicht davon ab. Auf Dauer kann das erhebliche Schäden erzeugen.
Bereits das ist ein guter Grund, sie selbst zu entfernen. Eine weitere entscheidende Ursache ist die Gefahr von Wespenstichen.
Besonders gefährdet sind:
- Allergiker
- Haustiere
- Kinder
Wo hängen Wespennester?
- an oder unter Balken, beispielsweise auf dem Dachboden
- in der Erde, beispielsweise auf dem Rasen
- Hecken oder Gebüsch
- Hohlräume von Mauern und Wänden
- in oder unter Rollladenkästen
- unter Regenrinnen und Dachziegeln
Hinweis: Gerade bei Wespennestern in Innenräumen, wie dem Dachboden oder dem Werkzeugschuppen ist Vorsicht geboten. Denn die Insekten verschwinden dann auch bei kaltem Wetter nicht in das Winterquartier, sondern halten sich nur sehr lange in dem Wespennest auf.
Vorbeugung
Besser als jedes Hausmittel ist es, dem Bau eines Wespennests vorzubeugen oder aber den Tieren eine bessere Alternative zu bieten. Bei der Vorbeugung für Wespennester im Garten, im oder am Haus gilt es, mögliches Baumaterial und Nistplätze zu entfernen.
Dabei ist auf die folgenden Punkte zu achten:
- kein Fallobst herumliegen lassen
- Holzmöbel behandeln
- kein Essen stehen lassen
- keine Holzpolitur verwenden
- morsches Holz entfernen oder in einer abgelegenen Ecke lagern
- regelmäßige Kontrollen durchführen
- undichte Stellen verschließen
Tipp:
Sobald die ersten Anzeichen für den Neubau eines Wespennests auffallen, reicht in der Regel das Abkehren mit einem Besen aus. Wichtig ist, dass dabei keine Tiere anwesend sind und nur ein Basis aber kein ganzes Nest vorhanden ist.
Zeitpunkt
Von April bis Oktober sollten Sie das Wespennest nicht selbst entfernen. In dieser Zeit ist die Möglichkeit, dass es bewohnt ist, sehr hoch. Befindet sich das Nest an einer sehr ungünstigen Stelle, kann eine Umsiedlung möglich sein. Diese sollte allerdings Experten überlassen werden.
Sichtschutz
Eine Alternative zur direkten Entfernung stellt die Anbringung eines Sichtschutzes dar. Hierbei kann beispielsweise ein altes Bettlaken um oder vor das Nest gehangen werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich immer dann, wenn das Wespennest an einer stark frequentierten Stelle positioniert ist. Dazu gehören beispielsweise die Haus- und Balkontür oder ein Fenster.
Die Bewegungen von Menschen und Haustieren könnten die Insekten aggressiv werden lassen. Können sie diese nicht mehr sehen, wird das Risiko reduziert.
Gerüche gegen Wespen
Um dem Bau eines Wespennests vorzubeugen oder dafür zu sorgen, dass die Bewohner sich schneller daraus entfernen und das Nest beseitigt werden kann, helfen Pflanzen und ätherische Öle. Für die Insekten wird es dadurch ungemütlich in ihrem Heim und sie suchen sich etwas Neues.
Geeignet sind unter anderem:
Das Bepflanzen des Gartens mit diesen Gewächsen hilft bereits dabei, den Bau eines Nestes zu verhindern.
Das Ausbringen von konzentrierten Ölen oder das gezielte Aufstellen der Pflanzen in direkter Umgebung des Wespennestes wirkt abschreckend.
Naturecken
Wespen sind nützliche Tiere. Sie beseitigen Schädlinge, wie unter anderem:
Zudem beseitigen sie Aas und andere Abfälle. Anstatt sie zu bekämpfen, kann sich daher auch das Anbieten von anderen Positionen für das Nest lohnen. Möglichst naturbelassene Bereiche im Garten mit hohem Gras, Holzstapeln und Kompost ziehen eine Vielzahl von Nützlingen an.
Rasen bearbeiten
Wespenarten, die ihre Nester unterirdisch bauen, können gerade für Haustiere und spielende Kinder zu einer Gefahr werden. Wer den Rasen regelmäßig mäht, sprengt und vertikutiert, kann jedoch bereits den Bau verhindern. Dann ist der Rasen für die Insekten uninteressant beziehungsweise ungeeignet. Ist bereits ein Nest vorhanden, sollte Abstand dazu gehalten werden. Durch fortgesetztes Wässern wird es dennoch möglich, es für die Wespen ungemütlich zu gestalten. Gegebenenfalls verlassen sie das Nest dann schneller.
Fallen
Fallen werden häufig eingesetzt, weisen jedoch potenzielle Nachteile auf. Zum einen werden die Wespen dabei getötet. Allerdings nicht alle, sondern lediglich die schwachen Tiere. Gesunde und starke Exemplare können daraus wieder entkommen.
Zum anderen werden durch die Fallen Wespen erst recht angezogen und es können sich andere Tiere darin befinden.
Rauch
Immer wieder wird empfohlen, die Wespen mit Rauch aus ihrem Nest oder vom Esstisch zu vertreiben. Brennendes Kaffeepulver ist beispielsweise ein häufiger Tipp. Das ist jedoch weder schonend noch sinnvoll. Denn die Wespen werden dadurch aggressiv. Sie verlassen dadurch zwar das Nest, die Situation kann aber schnell eskalieren.
Umsiedeln
Auch wenn es sich hierbei nicht um ein Hausmittel im eigentlichen Sinne handelt, kann dies eine valide Möglichkeit darstellen. Die Tiere werden dabei nicht geschädigt und das Nest kann dennoch entfernt werden. Diese Maßnahme sollte jedoch nur von erfahrenen Experten durchgeführt werden, die sich entsprechend schützen können.
Häufig gestellte Fragen
Evolutionär bedingt ist das sinnvoll, um die Ausbreitung von Krankheitskeimen und Parasiten zu verhindern. Auch wenn es sich bei einem Wespennest oft um ein architektonisches Meisterwerk handelt und der Bau großen Aufwand erfordert, wird es im frühen Herbst in der Regel verlassen.
Das ist möglich, solange es nicht bewohnt ist oder wenn es eine Gefahr darstellt. In jedem Fall ist es empfehlenswert, zuvor beispielsweise den Naturschutzbund oder die Gemeinde zu befragen. Auch ein Kammerjäger kann weiterhelfen.
Weil ein Wespennest selbst zu entfernen eine Gefahr darstellt. Zum einen kann es dabei zur Vernichtung eines wichtigen Lebensraums für eine bedrohte Wespenart kommen. Zum anderen werden Stiche riskiert, wenn das Nest doch noch bewohnt ist.