Geräusche Dachschräge: welches Tier ist nachts auf dem Dach?
Die Anzahl der Tierarten, die nachts unter der Dachschräge Geräusche verursachen, ist überschaubar. Der angerichtete Schaden ist es keineswegs und kann enorme Kosten verursachen. Deshalb sollten Sie die Tiere kennen, um schnell handeln zu können.
Auf den Punkt gebracht
- Geräusche in Dachschräge weisen auf tierische Besucher hin
- überschaubare Anzahl an Tierarten kommt in Frage
- Bestimmung für Laien schwierig
- können große Schäden anrichten
- lassen sich schwer vertreiben
Inhaltsverzeichnis
Nächtliche Geräusche
Sind vom Dach nachts eigenartige Geräusche zu hören, befinden sich mit großer Wahrscheinlichkeit Tiere auf dem Dachboden oder unter der Dachschräge. Um welchen tierischen Bewohner es sich handelt, lässt sich anhand der Geräusche allerdings nur schwer ermitteln. Denn der nächtliche Lärm ist eher unspezifisch und lässt sich wie folgt beschreiben:
- Tippeln
- Rascheln
- Kratzen
- Nagegeräusche
Da die Tiere nicht nur Lärm machen, sondern auch großen Schaden anrichten können, sollten Sie den nächtlichen Geräuschen beim ersten Auftreten nachgehen. Denn aus Einmalgästen werden in der Regel schnell dauerhafte Untermieter.
Schäden/Gefahren
Der Schaden, den die ungebetenen Gäste nachts anrichten, ist groß und kann schnell mehrere tausend Euro betragen. Zu den typischen Beschädigungen, die mit Geräuschen in der Dachschräge oder auf dem Dach einhergehen, gehören beispielsweise:
- zerfetztes Material aller Art (Dämmungen, Isolierungen, gelagerte Gegenstände)
- angebissene elektrische Leitungen (Brandgefahr)
- Verschmutzungen und Gestank durch Kot und Urin
- Eindringen von Regenwasser ggf. mit Pilz-, Schimmel- oder Schwammbildung als Folgeerscheinung
Gefahren gehen vor allem von den Hinterlassenschaften und toten Tieren aus. Da die Übertragung verschiedener Krankheiten möglich ist, sollten Sie beim
- Entsorgen von kontaminierten Gegenständen und Lebensmitteln,
- Reinigen des Dachbodens und beim
- Anfassen von Fallen oder toten Tieren
Handschuhe tragen. Kleine Kinder sollten Sie während des Befalls vom Dachboden fernhalten.
Marder
Marder (Martes) sind hervorragende Kletterer, die nicht nur an Ihrem Auto Gefallen finden. Ihr Aussehen lässt sich wie folgt beschreiben:
- Kopf-Rumpf-Länge: 40 bis 52 Zentimeter
- buschiger Schwanz: 20 bis 25 Zentimeter lang
- graubraunes Fell mit weißem Kehlfleck
Hinweis:
Unter den heimischen Marderarten bevölkert nur der Stein-/Hausmarder (Martes foina) menschliche Siedlungen. Der Baummarder (Martes martes) ist dagegen ein Waldbewohner.
Bekämpfen
Steinmarder unterliegen hierzulande dem Jagdrecht. Daher dürfen die Raubtiere nur von Personen gejagt werden, die dafür eine Genehmigung besitzen. Die Jagdzeit liegt zwischen Mitte Oktober und Ende Februar. Die konkreten Bestimmungen sind in den Bundesländern unterschiedlich ausgestaltet. So gibt es beispielsweise in manchen Ländern Fallenfangverordnungen.
Das Vergrämen der Marder ist allerdings erlaubt. Die Methoden sollten auf Unruhe und ständige Veränderungen abzielen, da dies die Tiere irritiert. Dazu gehören Maßnahmen wie
- Lichteffekte
- Lärmeffekte
- kleinere Umgestaltungen oder Umbauten
Das Schließen von Zugangslöchern ist die effektivste Maßnahme. Diese sollte jedoch nur durchgeführt werden, wenn ausgeschlossen werden kann, dass sich keine Jungen im Dachboden befinden. Denn ohne ihre Mutter sind die Jungtiere hilflos und verhungern.
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Mäuse
Mäusearten, genauer die Hausmaus (Mus musculus) und die Waldmaus (Apodemus sylvaticus), sind die bekanntesten Untermieter in menschlichen Behausungen, die sich auch im Dachboden oder unter der Dachschräge einnisten.
Aussehen
- Kopf-Rumpf-Länge: 7 bis 11 Zentimeter
- Schwanz: 7 bis 10 Zentimeter lang, spärliche Behaarung
- Fell: braungrau oder grau
Hinweis:
Unter guten Bedingungen werfen die Weibchen bis zu achtmal pro Jahr. Die Anzahl der Jungen liegt normalerweise zwischen drei und acht. Nach sechs Wochen ist der Nachwuchs in der Regel geschlechtsreif.
Bekämpfen
Wie Sie die ungebetenen Bewohner unterm Dach loswerden, hängt von der Größe der Mäusepopulation ab. So bekämpfen Sie Mäuse auf dem Dachboden:
- kleinere Populationen von etwa zehn Tieren: beköderte Schlagfallen, Lebendfallen (Aussetzungsentfernung: 20 Kilometer)
- darüber: spezielle Ultraschallgeräte (vergällen) oder Kammerjäger
- generell: Zugangsstellen verschließen
- Dachboden: säubern und leerräumen (Verstecke und Schlupfwinkel entfernen)
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Ratten
Von den weltweit ungefähr 65 Rattenarten leben im Gefolge des Menschen nur die Wanderratte (Rattus norvegicus) und die Hausratte (Rattus rattus), wobei Letztere hierzulande nahezu ausgestorben ist. Ratten leben in Rudeln (Clans). Die Weibchen können bis zu sechsmal im Jahr werfen. Pro Wurf kommen durchschnittlich acht Junge zur Welt. Diese sind nach ungefähr zwei Monaten geschlechtsreif.
Aussehen
- Kopf-Rumpf-Länge: 19 bis 30 Zentimeter
- Schwanzlänge: 13 bis 32 Zentimeter, unbehaart
- Fell: grau, graubraun, braun
Bekämpfen
Mit Hausmitteln wie Gerüchen oder Fallen lassen sich Ratten nicht vertreiben. Stellen Sie einen Befall fest, ist professionelle Hilfe nicht nur notwendig, sondern in verschiedenen Bundesländern auch verpflichtend.
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Hinweis: Treffen Sie unterm Dach auf eine Ratte, sollten Sie vorsichtig sein. Fühlt sich das Tier bedroht, kann es bis zu 150 Zentimeter hochspringen.
Siebenschläfer
Siebenschläfer (Glis glis) gelten allgemein als putzige Tiere. Haben sich die Nagetiere jedoch unterm Dach eingenistet, ist dieses Image schnell dahin. Nutzen sie den Dachboden als Kinderstube, poltern die fünf bis sieben Jungtiere dort herum und machen quiekenden, pfeifende sowie murmelnde Geräusche.
Hinweis: Siebenschläfer leben gern in kleinen Gruppen zusammen. Sie sind sehr ortstreu und verzichten auf dem warmen Dachboden oft auf den Winterschlaf.
Aussehen
- typische Merkmale: große, schwarze Augen und rundliche Ohren
- Kopf-Rumpf-Länge: 11 bis 19 Zentimeter
- buschiger Schwanz: 10 bis 15 Zentimeter
- graubraunes Fell
Bekämpfen
Siebenschläfer sind zwar keine gefährdete Art, unterliegen jedoch dem besonderen Schutz (Anlage 1 Bundesartenschutzverordnung). Daher dürfen Sie nicht bekämpft werden. Ausnahmen, auch für Lebendfallen und Vergrämung, erteilen die Behörden für Naturschutz und Landschaftspflege.
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Waschbär
Da Waschbären (Procyon lotor) nachts auf Nahrungssuche gehen, nutzen Sie den Dachboden tagsüber als Schlafplatz. Zudem handelt es sich meist nicht um Einzelgänger, sondern um Gruppen von drei bis vier Tieren. Haben sich Weibchen eingenistet, ist der Platz unter der Dachschräge auch ein willkommener Ort für die Aufzucht der Jungen, die noch mehr Geräusche machen.
Aussehen
- Kopf-Rumpf-Länge: 40 bis 70 Zentimeter
- Schwanz: 20 bis 40 Zentimeter, buschig
- Fell: verschiedene Grautöne
- typisches Merkmal: braune bis schwarze Maske über den Augen
Hinweis: Waschbären nutzen eine bestimmte Stelle als Toilette (Latrine) auf dem Dachboden. Das unterscheidet sie von den anderen nachtaktiven Dachbewohnern.
Bekämpfen
Waschbären unterliegen dem Jagdrecht. Haben sich Waschbären eingenistet, dürfen Sie die Tiere nicht fangen. Um die Kleinbären loszuwerden, wenden Sie sich an den örtlichen Jagdverband, die Naturschutzbehörde oder den Stadtjäger. Versuche, den Waschbären zu vergrämen, schlagen leider meist fehl. Geruchsintensive Mittel, wie etwa Cayennepfeffer oder Chili, versprechen noch den größten Erfolg.
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Häufig gestellte Fragen
Gartenschläfer sind in Deutschland nur mehr selten anzutreffen. Müssen Sie ausziehen, ist die Untere Naturschutzbehörde oder das Umweltamt zuständig. Handelt es sich um Wiesel unterm Dach, sind die Bestimmungen in den Bundesländern unterschiedlich.
Fledermäuse sind hierzulande streng geschützt. Da sie den Dachstuhl nur als Schlafplatz nutzen, gehen von ihnen keine besonderen Gefahren aus. In der Regel werden Sie einen Sommer lang mit den Tieren leben müssen.